Henkelvase, Robert Holubetz, Johann Loetz Witwe für E. Bakalowits Söhne Wien, Dekor Olympia, um 1901
Lit.: vgl. Dekor in J. Mergl, E. Ploil, H. Ricke (Hg.), Lötz. Böhmisches Glas 1880 bis 1940, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern-Ruit 2003, S. 287;
A. Adlerova, E. Ploil, H. Ricke, T. Vlcek (Hg.), Loetz – Böhmisches Glas 1880-1940, Bd.2, Katalog der Musterschnitte, Prestel Verlag, München 1989, Prod. Nr. 85/3747/II, S.277
Diese Henkelvase besticht durch ihre schlichte und zugleich elegante Form. Wie der aus seiner Zwiebel ragende Stiel einer Blume wächst der schmale Vasenhals in die Höhe und wird von der henkelförmig geschwungenen Mündung gekrönt.
Der Formentwurf dazu stammt von Robert Holubetz, einem der talentiertesten Schüler Koloman Mosers an der Wiener Kunstgewerbeschule, der die Vase im Auftrag des Glasverlegers E. Bakalowits Söhne im Jahr 1901 gestaltete. Das besonders harmonische Ziergefäß wurde von der Glashütte Loetz in unterschiedlichen Größen und mit verschiedenen Dekorvarianten ausgeführt.
Robert Holubetz (Gablonz/Böhmen 1880 – 20. Jhdt.) war ein Künstler des Wiener Jugendstils. Nach dem Besuch der Fachschule in Gablonz studierte Holubetz in den Jahren 1898 bis 1902 an der Wiener Kunstgewerbeschule, wo er einer der talentiertesten und bedeutendsten Schüler Koloman Mosers war. Wenn im Zusammenhang mit dem Wiener Jugendstil von der „Schule Kolo Mosers“ die Rede ist, sind auch Künstler wie Robert Holubetz gemeint.
An der Wiener Kunstgewerbeschule kamen den Schülern Mosers dessen Verbindungen und Zusammenarbeit mit etablierten Manufakturen zugute. So ließ er einen Teil der Glasentwürfe seiner Klasse über den Glasverleger Bakalowits von der böhmischen Glasmanufaktur Loetz produzieren. Moser legte dabei ganz im Sinne des Arts&Crafts-Postulats den Fokus auf radikale Formreduktion kombiniert mit modern-einfachen und zugleich wirkungsvollen Dekorationen. Robert Holubetz setzte diese Vorgaben in seinen Glasentwürfen meisterhaft um. Seine formstrengen Glasobjekte sind heute in der Fachliteratur gut dokumentiert.
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