Kopfskulptur “Robot Head”, Franz Hagenauer, Werkstätte Hagenauer Wien, späte 1970er Jahre, Messing vernickelt, markiert
unten seitlich markiert mit “wHw” im Kreis und “MADE IN/AUSTRIA”
Lit.: dokumentiertes Foto im Archiv Hagenauer im MAK, Wien, Inv. Nr. HAF 1189
Nicht vorrätig
Die skulpturale Darstellung des menschlichen Kopfes beschäftigte Franz Hagenauer von Beginn seiner künstlerischen Tätigkeit an. Anfänglich reduzierte er seine Köpfe noch auf rein stereometrische Formen. In der späten Schaffenszeit weitete er sein Formenvokabular auch auf flächige Formen aus. Diese beeindruckende Kopfskulptur stammt aus der späteren Zeit, den späten 1970er Jahren.
Archaisch und ausdruckslos wie eine antike Maske oder primitive Skulpturen der Stammeskunst, gestaltet Franz Hagenauer hier ein Objekt mit futuristischem Charakter. Menschliche Merkmale wie Augen, Nase und Mund lassen zwar deutlich einen Männerkopf erkennen. Dennoch hat dieser mit seinen kantigen Formen und der künstlichen Perfektion nichts Menschliches an sich. Die metallische Oberfläche verstärkt zudem noch dessen technoide Ausstrahlung.
Mit dem markanten Objekt wollte Franz Hagenauer vielleicht dem technologischen Fortschritt der 1960er und 1970er Jahre ein Denkmal setzen. Jedenfalls schuf er mit diesem roboterähnlichen Entwurf eine faszinierende Plastik, die mit ihrer spiegelnden Oberfläche zugleich ein raumgreifender Blickfang ist.
Werkstätte Hagenauer Wien – stilistische Entwicklung und Bedeutung
Die Werkstätte Hagenauer zählt heute, mit Recht, zu den bedeutendsten Kunstwerkstätten Österreichs des 20. Jahrhunderts. Die klare, strenge Formsprache, kombiniert mit dynamischen Posen und die Verwendung von Messing, vernickelt, patiniert oder blank, sowie Kupfer, Alpacca und Exotenholz, weist einen hohen Wiedererkennungswert auf.
Doch bis die Brüder Karl und Franz ihren eigenen, unverwechselbaren Stil entwickelten, sollte einige Zeit vergehen. Karl und Franz besuchten beide die Kunstgewerbeschule in Wien und lernten unter Josef Hoffmann, Oskar Strnad, Anton Hanak und Dagobert Peche.
Bis zur Schließung der Werkstätte Hagenauer am 30. Dezember 1987 wurden noch Kunstobjekte von herausragender Qualität erzeugt. Die beiden Brüder Karl und Franz Hagenauer haben mit ihrem künstlerischen Vermächtnis sehr stark zur Bildung des Begriffes „Design“ in Mitteleuropa beigetragen und zählen mit Sicherheit zu den einflussreichsten österreichischen Künstlern des 20 Jahrhunderts.
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