fbpx

Holzfiguren der Werkstätte Hagenauer

Bereits in den 1930er Jahren wurden in der Werkstätte Hagenauer Kunstobjekte aus Holz hergestellt. Es waren aber vor allem die 50er Jahre in denen Holzfiguren immer beliebter wurden.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und einer daraus resultierenden turbulenten Zeit, normalisierte sich die Situation in der Werkstätte Hagenauer schön langsam wieder. Messingteile wurden nun nicht mehr als Rüstungsteile verwertet, sondern dienten wieder der Herstellung von Kunstobjekten und Haushaltsgegenständen. Die Wirtschaft begann sich langsam zu rehabilitieren und Franz Hagenauer kehrte aus dem Krieg zurück.

In der Nachkriegszeit waren viele Möbel aus Holz gefragt und so schaffte es Franz seinen Bruder Karl davon zu überzeugen, eine weitere, zweite Filiale am Mirabellplatz in Salzburg zu eröffnen mit der dazugehörigen Drechslerei in Fuschl am See. Dort wurden unter anderem auch Holzmöbel hergestellt und aus kleineren Holzstücken die bekannten Tierfiguren gedrechselt.

Anfangs stellte man besonders viele Katzen, Hunde, Vögel, Pferde und unterschiedliche Waldtiere wie Füchse her, für die vorrangig Nuss und Ahorn verwendet wurden. Später, im Laufe der 1950er Jahre, wurden exotische Motive in Österreich immer populärer. Es war eine Art des Fernwehs, um den damals noch schwierigen Zeiten in Europa scheinbar zu entfliehen. Man verband tropische Orte und deren Fauna und Flora mit positiven Emotionen. Man stellte sich die weit entfernten Gegenden als naturbelassene Paradiese vor, in denen immer Sommer herrschte.

Bison aus Nussholz, um 1950
Fuchs aus Holz im Detail

Während dieser Zeit begann auch die Werkstätte Hagenauer Figuren von Afrikanern, Indern und Asiaten sowie exotischer Tiere herzustellen, die bei vielen Kunden besonderen Anklang fanden. Eisbären aus weißem Ahorn, Elefanten aus Nussholz, Leoparden aus Edelholz, oder Springböcke und Gazellen waren nur einige der Tiere aus fernen Ländern, welche die Werkstätte drechselte und teils auch schnitzte.

Gazellenkopf, aus Nussholz, um 1950
Eisbärenmutter mit Junges aus weißem Ahorn

Die Darstellung der Tiere ist stark stilisiert und reduziert, die Form jedoch klar herausgearbeitet und gut zu erkennen. Abgesehen der Ohren und Nasen sind andere Details meistens nicht ausgearbeitet. Diese Reduktion der Formensprache war sehr typisch für die meisterliche Gestaltung der Entwürfe Hagenauers.

Eine außergewöhnliche Figur ist sicherlich der Panther am Baum, der um 1950 herum aus Walnussholz gefertigt wurde. Die Größe der Wildkatze und des Baumstumpfes, auf dem sie ruht, macht die Tierfigur zu einer Rarität der Hagenauer Werkstätte. Die Darstellung ist wie gewohnt stark stilisiert, allerdings sind hier einige Details sehr fein herausgearbeitet. Die Ohren sind klar rundlich geschnitzt, die Pfoten, die Schnauze und Maul deutlich hervorgehoben.

Panther am Baum, ca 1950

Insgesamt entsteht ein schöner Kontrast durch die Kombination des dunklen Tierkörpers und dem helleren Holz des Astes. Ein zusätzlicher spannender Effekt ergibt sich durch die leichte Spiegelung der Wildkatze und Ast im polierten Messing an der Basis. Der Betrachter kann sich direkt vorstellen, wie das Raubtier über dem Wasser die Abendsonne im Dschungel genießt. In dieser außergewöhnlichen Figur verschmilzt ein eleganter Entwurf mit hochqualitativer Ausführung, welche Fernweh in jedem Betrachter erweckt.

Panther am Baum mit sichtbarer Spiegelung.
Panther am Baum im Detail.
Panther am Baum von vorne.

Danke für die Anmeldung bei unserem Newsletter!

Social Media

Immer aktuell mit unserem
Kunsthandel Newsletter

Unsere nächsten Termine

Social Media