Bisonbulle, Werkstätte Hagenauer Wien, um 1950, Nussholz und Messing, markiert
markiert mit “HAGENAUER /WIEN”, “wHw” im Kreis, “Handmade”, “MADE IN/AUSTRIA”
Nicht vorrätig
Nach dem Zweiten Weltkrieg mietete Franz Hagenauer im Salzkammergut eine leerstehende Tischlerwerkstätte mitsamt dem Lagerbestand an unterschiedlichsten Hölzern an. Ab 1945 wurden bis in die späten 1960er Jahre charmante und teils humoristische Tierdarstellungen in Fuschl am See (bis 1949) und in Wien angefertigt. Oft wurden diese Modelle aus heimischen Hölzern gefertigt, seltener aus Exotenhölzern.
In diese Gruppe von Tierskulpturen fällt auch dieser Bison aus Nussholz. Mit der typischen Kopfform und dem markanten Buckel fängt die Silhouette die charakteristischen Merkmale eines Bisons perfekt ein. Das zum Angriff gesenkte Haupt gibt den kräftigen Nacken des Bullen preis. Die schön geschnitzte und polierte Holzarbeit ist an der Unterseite komplett markiert.
Werkstätte Hagenauer Wien – stilistische Entwicklung und Bedeutung
Die Werkstätte Hagenauer zählt heute, mit Recht, zu den bedeutendsten Kunstwerkstätten Österreichs des 20. Jahrhunderts. Die klare, strenge Formsprache, kombiniert mit dynamischen Posen und die Verwendung von Messing, vernickelt, patiniert oder blank, sowie Kupfer, Alpacca und Exotenholz, weist einen hohen Wiedererkennungswert auf.
Doch bis die Brüder Karl und Franz ihren eigenen, unverwechselbaren Stil entwickelten, sollte einige Zeit vergehen. Karl und Franz besuchten beide die Kunstgewerbeschule in Wien und lernten unter Josef Hoffmann, Oskar Strnad, Anton Hanak und Dagobert Peche.
Bis zur Schließung der Werkstätte Hagenauer am 30. Dezember 1987 wurden noch Kunstobjekte von herausragender Qualität erzeugt. Die beiden Brüder Karl und Franz Hagenauer haben mit ihrem künstlerischen Vermächtnis sehr stark zur Bildung des Begriffes „Design“ in Mitteleuropa beigetragen und zählen mit Sicherheit zu den einflussreichsten österreichischen Künstlern des 20 Jahrhunderts.
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