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Windhund Karl Hagenauer um 1935

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Windhund, Karl Hagenauer, Werkstätte Hagenauer Wien, um 1935, Holz geschnitzt, Messing vernickelt, markiert

  • Höhe: 30cm, Breite: 29cm, Tiefe: 8.5cm
  • 1930 bis 1935
    Technik: Holz geschnitzt, Messing vernickelt
    Provenienz: The Stephen Weinroth Collection, USA

    markiert mit “wHw” im Kreis, “ATELIER/HAGENAUER/WIEN”, “MADE IN/AUSTRIA”, “RENA”

    Verkauft

    Nicht vorrätig

    SKU 1077 Tags ,
    Beschreibung

    In der Zeit des Art-déco waren die schlanken Windhunde als Inbegriff verfeinerter Lebensweise ein beliebtes Motiv, denkt man beispielsweise an die ikonische Figurengruppe von Chiparus mondäner Dame mit zwei Windhunden.
    Dank ihrer charakteristischen Silhouette eigneten sich Windhunde hervorragend für die Produktpalette der Werkstätte Hagenauer. Stilisiert wirken ihr schnittiger Körper, die schmale Schnauze und langen Beine der Tiere geradezu wie geschaffen, um in eine reduzierte Form gegossen zu werden. So strahlt auch dieser Windhund geballte Kraft und pure Eleganz aus.
    Was diese Skulptur für Hagenauer-Sammler zusätzlich interessant macht, ist die hier verwendete, seltene Markierung “RENA”. Sie ist ein Indiz, dass die Figur für die Galerie von Rena Rosenthal bestimmt war. Diese führte von Ende der 1920er Jahre bis circa 1950 in New York eine Kunsthandlung, in der österreichisches Design und hochwertiges Kunstgewerbe verkauft wurde.
    Zusammen mit der dreizeiligen Markierung “ATELIER/HAGENAUER/WIEN”, lässt sich die Herstellung der Holzskulptur auf die Zeit ab Mitte der 1930er Jahre eingrenzen und ist ein hervorragendes Beispiel für die rege internationale Exporttätigkeit der Werkstätte Hagenauer in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen.

    Künstler

    Karl Hagenauer (1898 – 1956) war ein österreichischer Metallkünstler und Designer, der zusammen mit seinem Bruder Franz die Werkstätte Hagenauer Wien führte. Gemeinsam haben sie mit ihren Gebrauchs- und Dekorationsobjekten aus Metall und Holz österreichische Designgeschichte geschrieben.

    Im metallverarbeitenden Betrieb seines Vaters Carl (1872-1928) hatte Karl Hagenauer schon früh die Möglichkeit, die kunsthandwerkliche Seite des Gürtlerhandwerks kennenzulernen.

    Seine Ausbildung erhielt er an der Wiener Kunstgewerbeschule bei Franz Cizek, Oskar Strnad und Josef Hoffmann. Unterbrochen durch seinen Militärdienst im Ersten Weltkrieg schloss er das Studium im Jahr 1920 ab. Auf Initiative Josef Hoffmanns, lieferte er in den folgenden Jahre Entwürfe für die Wiener Werkstätte. Gerade in dieser Frühphase ist der Einfluss seiner Lehrer, insbesondere die ornamental-verspielte Formensprache Dagobert Peches deutlich erkennbar.

    Bald schon zeichnete sich bei Karl Hagenauer stilistisch eine Wende ab: die reine Ornamentik trat in den Hintergrund, reduzierte Formen wurden dominanter. Gerade im figuralen Segment entwickelte er nun einen eigenen, unverkennbaren Stil mit veränderten Proportionen und gelängten Gliedmaßen. Auch den bisher verwendeten Materialien wie Silber und Elfenbein gab er unedleren Metallen wie Messing, Alpaka und Kupfer den Vorzug. Konstant blieb aber die hohe kunsthandwerkliche Qualität der Objekte. Schöne Beispiele hierfür sind seine Entwürfe für Lampenfüße in Form von stark stilisierten Frauenakten oder die bekannte Tänzerfigurine der Josephine Baker aus den späten 1920er Jahren*. Auch seine exotischen Afrikanischen Tänzerinnen oder die drolligen Tierfiguren aus Holz vertrieb die Werkstätte Hagenauer mit Erfolg.

    Den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Zwischenkriegszeit bzw. des Zweiten Kriegszeit geschuldet, wurden in der Werkstätte Hagenauer zeitweise vorwiegend einfache aber dennoch hochwertige Gebrauchs- oder Dekorationsgegenstände aus Metall bzw. Holz gefertigt. Die Urheberschaft vieler dieser Entwürfe lässt sich heute nicht mehr eindeutig Karl oder Franz Hagenauer zuordnen.

    Karl Hagenauer verstarb 1956 und in Folge führte Franz Hagenauer die Werkstätte bis in die 1980er Jahre weiter.

    *vgl. Olga Kronsteiner in Monika Wenzl-Bachmeier (Hg.), Hagenauer. Wiener Moderne und Neue Sachlichkeit, Ausstellungskatalog Wagner:Werk Postsparkasse, Wien 2011, S. 38 und S. 67

    Ausführung

    Werkstätte Hagenauer Wien – stilistische Entwicklung und Bedeutung

    Die Werkstätte Hagenauer zählt heute, mit Recht, zu den bedeutendsten Kunstwerkstätten Österreichs des 20. Jahrhunderts. Die klare, strenge Formsprache, kombiniert mit dynamischen Posen und die Verwendung von Messing, vernickelt, patiniert oder blank, sowie Kupfer, Alpacca und Exotenholz, weist einen hohen Wiedererkennungswert auf.

    Doch bis die Brüder Karl und Franz ihren eigenen, unverwechselbaren Stil entwickelten, sollte einige Zeit vergehen. Karl und Franz besuchten beide die Kunstgewerbeschule in Wien und lernten unter Josef Hoffmann, Oskar Strnad, Anton Hanak und Dagobert Peche.

    Bis zur Schließung der Werkstätte Hagenauer am 30. Dezember 1987 wurden noch Kunstobjekte von herausragender Qualität erzeugt. Die beiden Brüder Karl und Franz Hagenauer haben mit ihrem künstlerischen Vermächtnis sehr stark zur Bildung des Begriffes „Design“ in Mitteleuropa beigetragen und zählen mit Sicherheit zu den einflussreichsten österreichischen Künstlern des 20 Jahrhunderts.

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