Skulptur einer Dame in Pose, Mod. Nr. 38, Entwurf und Ausführung Gustav Gurschner, um 1901, Bronze gegossen, Schmuckstein, Marmorsockel
markiert mit “G. 1901/38.”
Gustav Gurschner gehört zu den bedeutendsten Bronziers des Wiener Jugendstils. Oftmals spätantike, nordische oder etruskische Motive verwendend, hat er zuerst als Mitglied der Wiener Secession und dann des Hagenbundes für das Wiener Kunsthandwerk um 1900 seine unverkennbare Formensprache beigesteuert.
Interessant ist bei dieser Bronzestatuette die Darstellung symbolistischer und secessionistischer Stilelemente. Die Erstarkung und Mystifizierung der Frau war ein Kernelement des Symbolismus und wurde von den Secessionisten in Österreich konsequent aufgegriffen und eingesetzt. Diese Figur mit ihren kostbaren Details und der kunstvoll ausgeführten Drapierung des Kleides ist ein wundervolles Beispiel der secessionistischen Kunst aus Österreich um 1900.
Der gebürtige Tiroler Gustav Gurschner (Mühlendorf am Inn, Deutschland 1873 – 1971 Wien) war einer der bekanntesten österreichischen Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Er war Gründungsmitglied der Wiener Secession und langjähriger Präsident des Künstlerverbandes österreichischer Bildhauer. Da er mehrere Jahre in Paris lebte, kann man in seinem charakteristischen, naturbezogenen Stil einen deutlichen französischen Einfluss erkennen. Durch sein außerordentliches Talent und seine umfassende künstlerische Bildung schuf er eine Vielzahl an Denkmälern und Portraits, unter anderem den Königsobelisken in Veszprém, 1908, das Kaiserdenkmal von Hohenelbe vor 1916 oder ein Bildnis Königs Eduard VII. von England.
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