Galoppierende Pferde, Werkstätte Hagenauer Wien, um 1940, Messing, gegossen, patiniert, Edelholzplinthe, markiert
auf der Unterseite markiert mit “MADE IN/ VIENNA/ AUSTRIA”, “HAGENAUER/ WIEN”, “wHw” im Kreis und “Handmade”
Lit.: dokumentiertes Foto Mod. Nr. 4552 im Archiv Hagenauer im MAK, Wien, Inv. Nr. HAF 1367; Abb. in “Zettelkatalog der Werkstätte Hagenauer”, 1957, Mod. Nr. 4552.
Pferdedarstellungen wurden in der Werkstätte Hagenauer in verschiedenen Materialien wie Metall und Holz ausgeführt. Die realistischen Pferdekörper stellen dynamische Bewegungsstudien dar, zeichnen sich jedoch durch die reduzierte Formensprache aus, die für die Werkstätte um 1935 typisch ist. Die galoppierenden oder steigenden Pferde aus patiniertem Messing erscheinen entweder einzeln oder, wie hier zu sehen, in Gruppen von zwei oder mehr Tieren, die lebendige kleine Szenen schaffen. Den Brüdern Hagenauer gelingt es meisterhaft, die Dynamik der Bewegung in einer skulpturalen Momentaufnahme einzufangen.
Werkstätte Hagenauer Wien – stilistische Entwicklung und Bedeutung
Die Werkstätte Hagenauer zählt heute, mit Recht, zu den bedeutendsten Kunstwerkstätten Österreichs des 20. Jahrhunderts. Die klare, strenge Formsprache, kombiniert mit dynamischen Posen und die Verwendung von Messing, vernickelt, patiniert oder blank, sowie Kupfer, Alpacca und Exotenholz, weist einen hohen Wiedererkennungswert auf.
Doch bis die Brüder Karl und Franz ihren eigenen, unverwechselbaren Stil entwickelten, sollte einige Zeit vergehen. Karl und Franz besuchten beide die Kunstgewerbeschule in Wien und lernten unter Josef Hoffmann, Oskar Strnad, Anton Hanak und Dagobert Peche.
Bis zur Schließung der Werkstätte Hagenauer am 30. Dezember 1987 wurden noch Kunstobjekte von herausragender Qualität erzeugt. Die beiden Brüder Karl und Franz Hagenauer haben mit ihrem künstlerischen Vermächtnis sehr stark zur Bildung des Begriffes „Design“ in Mitteleuropa beigetragen und zählen mit Sicherheit zu den einflussreichsten österreichischen Künstlern des 20 Jahrhunderts.
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