Vase, Johann Loetz Witwe, Dekor Phänomen Genre 7801, um 1899
Lit.: J. Mergl, E. Ploil, H. Ricke (Hg.), Lötz. Böhmisches Glas 1880 bis 1940, Ostfildern-Ruit 2003, S. 298 (Dekor).
Um 1900, auf dem Höhepunkt des Jugendstils, prägten zwei zentrale Gestaltungsmerkmale die Glasproduktion in der böhmischen Glashütte Loetz in Klostermühle: der kunstvoll gezogene und gekämmte Fadendekor sowie eine irisierende Oberfläche mit metallischem Glanz. Diese charakteristische Technik wurde 1898 eingeführt und unter dem Begriff Phänomen-Glas zusammengefasst. Gefäße dieser Serie zählen zu den technisch ausgereiftesten, gestalterisch innovativsten und zugleich kommerziell erfolgreichsten Erzeugnissen der Manufaktur.
Der hier ausgeführte Dekor PG 7801 gehört zu den frühen Vertretern des Phänomen Genre. Auf bronzefarbenem Grund verlaufen drei horizontale Reihen feiner Silberfäden, die in einem regelmäßigen Zickzack-Muster gezogen sind. Dieses Ornament erinnert an stilisierte Blattformen oder abstrahierte Naturmotive und spiegelt die enge Verbindung zwischen Jugendstil und pflanzlicher Formensprache wider.
Die schimmernde Irisierung, die je nach Lichteinfall in subtilen Blau-, Grün- und Violetttönen changiert, verleiht dem Gefäß eine außergewöhnliche optische Tiefe und verstärkt den Eindruck von Bewegung und Lebendigkeit auf der Oberfläche.
Unsere Vase veranschaulicht eindrucksvoll die hohe kunsthandwerkliche Qualität und ästhetische Raffinesse, mit der Loetz um 1900 die internationale Glaskunst entscheidend mitprägte.
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