Vase, Johann Loetz Witwe, Dekor Phänomen Genre 1/696, um 1901, signiert
signiert mit “Loetz/ Austria”
Lit.: vgl. J. Mergl, E. Ploil, H. Ricke (Hg.), Lötz. Böhmisches Glas 1880 bis 1940, Ostfildern-Ruit 2003, S. 122 (Dekor); vgl. A. Adlerova, E. Ploil, H. Ricke, T. Vlcek (Hg.), Loetz – Böhmisches Glas 1880-1940, Bd. 1, Werkmonographie, München 1989, S. 143 (Dekor)
Um 1900, auf dem Höhepunkt des Jugendstils, wurde die Glasproduktion in Klostermühle durch zwei markante Gestaltungsmerkmale geprägt: das kunstvoll gekämmte und umsponnene Fadendekor sowie die schillernde, metallisch irisierende Oberfläche. Diese charakteristische Technik wurde 1898 in der Glashütte eingeführt und unter dem Begriff Phänomen-Glas bekannt. Ziergefäße dieser Art zählen zu den technisch anspruchsvollsten, gestalterisch ausgefeiltesten und erfolgreichsten Produkten der Manufaktur.
Ein herausragendes Beispiel ist der seltene Dekor Phänomen Genre 1/884, einer der schönsten dieser Reihe. Auf einem Untergrund aus Candia-Glas mit opalener Unterfangung liegt eine farblose Deckschicht, die kunstvoll mit silbergelben Fäden umsponnen ist. Die feinen, silbergelb geäderten Tupfen verleihen dem Dekor seine einzigartige Ausstrahlung: Wie Seerosenblätter entfalten sie sich auf der Oberfläche des klar, reduziert und modern geformten Vasenkörpers. Ihre volle Schönheit erreicht die Vase durch die gold-bläulich schimmernde Irisierung, die dem Objekt seine besondere Faszination und Eleganz verleiht.
Die raffinierte Kombination von Form und Dekor lässt die Vase in besonderem Licht erstrahlen und belegt eindrucksvoll die gestalterische und technische Meisterschaft der Loetz-Glashütte.
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