Die Schüttbilder von Hermann Nitsch stehen exemplarisch für das Lebenswerk dieses weltweit anerkannten Künstlers. In Ihnen manifestiert sich seine Idee des Orgien Mysterien Theaters prägnant und wiedererkennbar. Bis zuletzt hat Nitsch konsequent an der Umsetzung seiner Idee dieses Gesamtkunstwerks gearbeitet, bei dem in einer Art totalen Immersion das Leben mit allen Sinnen erfahren werden soll. Musik, Rausch und Ekstase lassen die Akteure dabei in die elementaren Zustände des Lebens eintauchen.
„Die sinnliche Erregung der Malerei, hervorgerufen durch das Verschütten, Verspritzen und Verschmieren von Farbe, entspricht jener der Aktionen mit Fleisch, Blut und Eingeweiden, und sie scheint ebenso geeignet zur Abreaktion verdrängter Wünsche und Triebe wie diese.“*
Seit ungefähr Ende der 1980er Jahre treten in den Arbeiten Nitsch’s bunte Farben auf, bisher war ja Rot als die Farbe des Lebens und des Todes bestimmend. Nun kommen neben Gelb vor allem liturgische Farben wie Violett, Grün und Blau zum Einsatz. Bei dieser Arbeit ergeben das repräsentative Format in Kombination mit den leuchtenden Farben eine ästhetisch äußerst ansprechende und spürbar vibrierende Komposition.
*Christine Wetzlinger-Grundnig, 2012
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