Gottfried Mairwöger, “Blindfold”, um 1990, Öl auf Molino, rückseitig bezeichnet und Nachlass-Stempel
rückseitig am Keilrahmen händisch bezeichnet “Blindfold”; Werkverzeichnis Nr. “A-03-87”; Nachlass Stempel “NACHLASS/Gottfried Mairwöger”
Lit.: abgebildet in Elena Kristofor, Benedikt Mairwöger (Hg.), Gottfried Mairwöger – Die Monographie, VFMK Verlag, Wien 2022, S. 184-185
Nicht vorrätig
Gottfried Mairwöger ist neben Wolfgang Hollegha der wohl bedeutendste Vertreter der österreichischen Farbfeldmalerei. Er feierte schon in jungen Jahren internationale Erfolge, als er 1976 an einer Gruppenausstellung österreichischer Künstler in der Hamburger Galerie Wentzel teilnahm und in Folge das Interesse des amerikanischen Kunstkritikers Clement Greenberg erlangte. Dieser lud Mairwöger in die USA ein, wo er die Arbeiten der Vertreter des ,,color field paintings‘‘ kennenlernte. Morris Louis, Kenneth Noland und Helen Frankenthaler wurden für Mairwöger daraufhin zu wichtigen Vorbildern.
Diese leuchtende Arbeit stammt aus den Jahren um 1990. Einer Anregung Greenbergs folgend, experimentierte der Künstler, indem er die Farbe von der Rückseite auf die Leinwand auftrug. Hier ist besonders schön ersichtlich, wie die stark verdünnte Ölfarbe das nicht grundierte Molino-Gewebe förmlich durchtränkt, auf die Schauseite durchsickert und die hochwertigen Pigmentfarben somit kontrolliert ineinanderfließen und sich vermengen.
So entstehen teils kräftige, teils zarte Farbbahnen, die wie Schleier übereinander zu liegen scheinen. Die enorme Leuchtkraft dieser hochformatigen Komposition lässt auch Assoziationen zu sonnendurchfluteten, farbigen Kirchenfenstern zu und verleiht dem Werk eine beinahe metaphysische Aura.
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