Buchstützen mit Reiter, Werkstätte Hagenauer Wien, um 1928, Messing, gegossen
Lit.: dokumentiertes Foto Mod. Nr. 1331 im Archiv Hagenauer im MAK, Wien, Inv. Nr. HAGP 4-616; Verkaufskatalog Werkstätte Hagenauer aus dem Jahr 1928 (unveränderter Nachdruck 1999), Nr. 1331, S. 13
In den späten 1920er-Jahren erweiterte die Werkstätte Hagenauer ihr Sortiment stetig und integrierte zunehmend Alltags- und Gebrauchsgegenstände in ihre Produktpalette. Bereits im Verkaufskatalog von 1928 wurde den Buchstützen eine eigene Seite gewidmet. Insgesamt sind dort über zwanzig verschiedene Modelle abgebildet, viele davon mit Tiermotiven gestaltet.
Bei unserem Modell ziert eines der bei Hagenauer besonders beliebten Reitermotive das Buchstützenpaar. In der kleinen Szene ist ein Reiter hoch zu Ross dargestellt, begleitet von einem dekorativen Blumenmotiv.
Diese Verbindung von künstlerischer Gestaltung und funktionalem Nutzen veranschaulicht die gestalterische Vielseitigkeit und den Erfindungsreichtum, der die Entwürfe der Werkstätte Hagenauer so charakteristisch prägt.
Werkstätte Hagenauer Wien – stilistische Entwicklung und Bedeutung
Die Werkstätte Hagenauer zählt heute, mit Recht, zu den bedeutendsten Kunstwerkstätten Österreichs des 20. Jahrhunderts. Die klare, strenge Formsprache, kombiniert mit dynamischen Posen und die Verwendung von Messing, vernickelt, patiniert oder blank, sowie Kupfer, Alpacca und Exotenholz, weist einen hohen Wiedererkennungswert auf.
Doch bis die Brüder Karl und Franz ihren eigenen, unverwechselbaren Stil entwickelten, sollte einige Zeit vergehen. Karl und Franz besuchten beide die Kunstgewerbeschule in Wien und lernten unter Josef Hoffmann, Oskar Strnad, Anton Hanak und Dagobert Peche.
Bis zur Schließung der Werkstätte Hagenauer am 30. Dezember 1987 wurden noch Kunstobjekte von herausragender Qualität erzeugt. Die beiden Brüder Karl und Franz Hagenauer haben mit ihrem künstlerischen Vermächtnis sehr stark zur Bildung des Begriffes „Design“ in Mitteleuropa beigetragen und zählen mit Sicherheit zu den einflussreichsten österreichischen Künstlern des 20 Jahrhunderts.
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