Ascheschale mit Harlekin, Werkstätte Hagenauer Wien, um 1928, Messing, gegossen, markiert
auf der Unterseite markiert mit “wHw” im Kreis
Lit.: vgl. dokumentiertes Foto einer Schale mit anderer Figur im Archiv Hagenauer im MAK, Wien, Inv. Nr. HAF 421; Zeichnung im Musterbuch der Werkstätte Hagenauer, Mod. Nr. 1455
Zwischen 1925 und 1935 erlebte die Produktion von Karl und Franz Hagenauer’s figürlichen Kleinplastiken aus Messing ihre Blütezeit. Gleichzeitig wuchs das Sortiment der Werkstätte Hagenauer um eine Vielzahl kleiner Dekorations- und Gebrauchsgegenstände. Der Messingguss ermöglichte eine serielle Fertigung der Produkte, wobei die Rohgüsse oft mit viel Handarbeit nachbearbeitet wurden. Neben vornehmem Tischgerät wie Tassen, Aufsätzen und Schalen umfasste das Angebot auch Ascheschalen und Raucherartikel.
Unsere Ascheschale wurde in verschiedenen Varianten produziert, wobei die Kombination mit der Harlekin-Figur zu den selteneren Ausführungen zählt. Die Figur ist in den Musterbüchern der Werkstätte Hagenauer durch eine Zeichnung dokumentiert.
Werkstätte Hagenauer Wien – stilistische Entwicklung und Bedeutung
Die Werkstätte Hagenauer zählt heute, mit Recht, zu den bedeutendsten Kunstwerkstätten Österreichs des 20. Jahrhunderts. Die klare, strenge Formsprache, kombiniert mit dynamischen Posen und die Verwendung von Messing, vernickelt, patiniert oder blank, sowie Kupfer, Alpacca und Exotenholz, weist einen hohen Wiedererkennungswert auf.
Doch bis die Brüder Karl und Franz ihren eigenen, unverwechselbaren Stil entwickelten, sollte einige Zeit vergehen. Karl und Franz besuchten beide die Kunstgewerbeschule in Wien und lernten unter Josef Hoffmann, Oskar Strnad, Anton Hanak und Dagobert Peche.
Bis zur Schließung der Werkstätte Hagenauer am 30. Dezember 1987 wurden noch Kunstobjekte von herausragender Qualität erzeugt. Die beiden Brüder Karl und Franz Hagenauer haben mit ihrem künstlerischen Vermächtnis sehr stark zur Bildung des Begriffes „Design“ in Mitteleuropa beigetragen und zählen mit Sicherheit zu den einflussreichsten österreichischen Künstlern des 20 Jahrhunderts.
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