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Josef Hoffmann und die Wiener Secession

Josef Franz Maria Hoffmann war ein sehr gefragter österreichischer Architekt und Designer. Zusammen mit Koloman Moser war er Mitbegründer und einer der Hauptvertreter der Wiener Secession und später der Wiener Werkstätte.

Josef Hoffmann, ca 1902

Er studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Karl von Hasenauer und Otto Wagner. In Wagners Büro lernte er Joseph Maria Olbrich kennen. 1897 haben sie zusammen mit 50 anderen Gründungsmitgliedern, die Wiener Secession gegründet. Präsident war Gustav Klimt. Die Wiener Secession prägte den Jugendstil weiter aus. Andere Künstler und Designer, die sich ebenfalls mit dem Jugendstil abseits der Wiener Secession auseinandersetzten, waren zum Beispiel der Hagenbund bei Michael Powolny oder bei Loetz.

Gruppenbild von Mitgliedern der Wiener Secession anläßlich der XIV. Ausstellung 1902: Anton Stark, Gustav Klimt (im Sessel), Kolo Moser (vor Klimt mit Hut), Adolf Böhm, Maximilian Lenz (liegend), Ernst Stöhr (mit Hut), Wilhelm List, Emil Orlik (sitzend), Maximilian Kurzweil (mit Kappe), Leopold Stolba, Carl Moll (liegend), Rudolf Bacher (von links nach rechts, Foto: Moriz Nähr / Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek)

Das beste Beispiel für diese Kunstrichtung in Wien, aus der Zeit des Fin de siècle, ist das von Joseph Maria Olbrich errichtete Ausstellungsgebäude der Secession. Mit seinem goldenen Blätterdach gilt es auch heute noch als eines der schönsten Gebäude Wiens.

Damals hatte sich der Ruf der neuen Kunst unüberhörbar und deutlich sichtbar materialisiert. Dem weichen, fließenden Secessionsstil war ein rascher und großer Erfolg beschieden.

Als Gründungsmitglied war auch Josef Hoffmann ein wichtiger Vertreter der Wiener Secession. Ein Beispiel dafür ist ein Armsessel, den Hoffmann zu Beginn des 20. Jahrhundert entwarf. Auftraggeber war die Firma Jacob und Josef Kohn. Der Sessel erschien in einer Werbung von Kohn im Katalog der 15. Wiener Secessions-Ausstellung. 1904 hat man das schöne Möbelstück sogar auf der Weltausstellung in St. Louis in den USA präsentiert. Einer dieser Armsessel war auch vor einiger Zeit im Kunsthandel Nikolaus Kolhammer zu sehen.

Mehrere Armlehnsessel aus Bugholz bei einer Ausstellung

In dieser modernen Interpretation eines Fauteuils bezieht sich Hoffmann auf die gebogene Form eines Hufeisens. Den Rückenteil hat man nahtlos aus einer gebogenen Schale geformt und nutzte so alle Möglichkeiten der Bugholztechnik aus. Mit dieser kompakten Hülle verlieh Hoffmann dem Sessel eine formale Note. Er verzichtete allerdings nicht ganz auf einige dezente dekorative Elemente. Die angeordneten Messingnieten und die polierten Messingfüße lockerten das schlichte Design auf und verliehen dem Sessel eine elegante Verspieltheit. Hoffmann hat hier einen zeitlosen, modernen Klassiker entworfen.

Armlehnsessel im Detail mit angeordneten Messingnieten
Armlehnsessel

Doch die Wiener Secession sollte schon bald abgelöst werden. Denn die künstlerischen Wege waren in Wien bereits in den Jahren zuvor in entgegengesetzte Richtungen gelaufen. Der gepflegten Stilkunst mit ihrem pflanzlich-geschnörkelten Formenschatz stand einer anderen Überzeugung gegenüber, die in der Ästhetik der Vernunft und Zweckmäßigkeit wurzelte. Die Wiener Werkstätte sollte schon bald den Ton mit einer neuen Stilrichtung in der Kunst, Design und Architektur angeben.

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