Secessionistische Schreibtischlampe mit Loetz-Schirm, Entwurf Gustav Gurschner, Lampenschirm Johann Loetz Witwe, Dekor orange verlaufend PG 1/89, um 1903, Bronze, Glas, signiert
seitlich signiert “GURSCHNER DEPOSÉ”
Originalfoto im Archiv Gustav Gurschner © Nikolaus Kolhammer, Wien, AGG0151, recto händisch bezeichnet mit Mod. Nr. “117”, verso mit “Lampe f. Schreibtisch/Nr. 117/42 cm hoch” und Atelierstempel Gurschner;
Abb. in P. Wilhelm, Ein Meister der Kleinplastik, in Reclams Universum. Illustrierte Wochenschrift, 19. Jahrgang, Zweiter Halbband, Leipzig 1903, S. 1115
Zu den Accessoires, die Gustav Gurschner für das Studier- beziehungsweise Arbeitszimmer gestaltete, gehörten auch Tischlampen. Wir finden solche in figürlicher Form ganz in der Art des französischen Jugendstils, aber auch modern gestaltete wie vorliegendes Modell. Die Suche nach einer neuen Formsprache wird hier besonders gut sichtbar und macht dieses secessionistische Objekt so interessant.
Gebündelte Metallstränge, Kanneluren und metallische Nieten bestimmen die Form dieser elektrischen Lampe. Als Inspirationsquelle könnte Gurschner die damals moderne Eisenkonstruktionsbauweise gedient haben, wie wir sie von Brückenbauten oder den Stahl- und Glaspalästen des 19. Jahrhunderts kennen. Die Idee von freiliegenden und sichtbaren, tragenden Elementen bestimmt dieses Objekt gestalterisch, ohne dass der dekorative Aspekt zu kurz käme. Wie so oft kommt auch hier Bronze zum Einsatz, Gurschners wohl bevorzugtes Material.
Mit ihrer geschwungenen Linie vermittelt die Lampe eine gewisse Leichtigkeit und wirkt im Profil besonders elegant. Eine im Lampenfuß integrierte Ablageschale zeugt zugleich vom durchdachten Design Gustav Gurschner.
Der gebürtige Tiroler Gustav Gurschner (Mühlendorf am Inn, Deutschland 1873 – 1971 Wien) war einer der bekanntesten österreichischen Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Er war Gründungsmitglied der Wiener Secession und langjähriger Präsident des Künstlerverbandes österreichischer Bildhauer. Da er mehrere Jahre in Paris lebte, kann man in seinem charakteristischen, naturbezogenen Stil einen deutlichen französischen Einfluss erkennen. Durch sein außerordentliches Talent und seine umfassende künstlerische Bildung schuf er eine Vielzahl an Denkmälern und Portraits, unter anderem den Königsobelisken in Veszprém, 1908, das Kaiserdenkmal von Hohenelbe vor 1916 oder ein Bildnis Königs Eduard VII. von England.
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