Sitzender Hund, Werkstätte Hagenauer Wien, um 1950, Holz geschnitzt, Messing patiniert, markiert
markiert mit “wHw” im Kreis, “Handmade”, “HAGENAUER/WIEN”, “MADE IN/AUSTRIA”
Lit.: dokumentiertes Foto Mod.Nr. 43 im Archiv Hagenauer im MAK, Wien, Inv.Nr. HAF 1253
Tierdarstellungen waren während der gesamten Tätigkeit der Werkstätte Hagenauer ein beliebtes Motiv. Dieser sitzende Hund wurde um 1950 entworfen und besticht vor allem durch seine treue, reduzierte und ausdrucksstarke Darstellung. Die Statuette ist aus einem Stück gefertigt und in hoher Qualität ausgeführt.
In der Verdichtung des Motivs und der comichaft-verknappten Details, zeigt sich meisterhaft die stilistischen Reduktion, wofür die Werkstätte Hagenauer bekannt war.
Werkstätte Hagenauer Wien – stilistische Entwicklung und Bedeutung
Die Werkstätte Hagenauer zählt heute, mit Recht, zu den bedeutendsten Kunstwerkstätten Österreichs des 20. Jahrhunderts. Die klare, strenge Formsprache, kombiniert mit dynamischen Posen und die Verwendung von Messing, vernickelt, patiniert oder blank, sowie Kupfer, Alpacca und Exotenholz, weist einen hohen Wiedererkennungswert auf.
Doch bis die Brüder Karl und Franz ihren eigenen, unverwechselbaren Stil entwickelten, sollte einige Zeit vergehen. Karl und Franz besuchten beide die Kunstgewerbeschule in Wien und lernten unter Josef Hoffmann, Oskar Strnad, Anton Hanak und Dagobert Peche.
Bis zur Schließung der Werkstätte Hagenauer am 30. Dezember 1987 wurden noch Kunstobjekte von herausragender Qualität erzeugt. Die beiden Brüder Karl und Franz Hagenauer haben mit ihrem künstlerischen Vermächtnis sehr stark zur Bildung des Begriffes „Design“ in Mitteleuropa beigetragen und zählen mit Sicherheit zu den einflussreichsten österreichischen Künstlern des 20 Jahrhunderts.
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