Grünes Weinglas tulpenförmig, Dekor Meteor, Koloman Moser, Ausführung Meyr’s Neffe für E. Bakalowits Söhne, um 1900
Lit.: vgl. Abbildung in Leopold Museum (Hg.), Koloman Moser 1868-1918, Ausstellungskatalog, Prestel 2007, S. 124; S. 89; Hochschule für Angewandte Kunst Wien (Hg.), Koloman Moser, Wien 1979, S. 36
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Koloman Moser zählt zu den wichtigsten Entwerfern des Wiener Jugendstils. Seine Entwürfe für diverse Wiener Traditionsbetriebe zählen zu den wertvollsten Objekten am Kunstmarkt und erzielen Höchstpreise. Die Manufaktur Meyr’s Neffe gehörte zu den wichtigsten böhmischen Glaserzeugern in der Zeit um 1900 und belieferte viele Wiener Firmen.
Koloman Moser entwarf in der Zeit um 1900 einige Glasgedecke, unter anderem das berühmte Tafelservice „Meteor“ Nr. 100. Dieses Glas dürfte aus diesem Umfeld entstanden sein.
Als „Tausendkünstler“ prägte Koloman Moser die Wiener Kunstszene um 1900 wie kaum ein anderer Künstler seiner Generation. Zunächst als Illustrator und Grafiker tätig, lieferte der vielseitige Designer in Folge zahlreiche Entwürfe für Möbel, Metallobjekte, Stoffe, Glas etc. und war künstlerisch auch als Maler tätig.
Nach dem Studium an der Akademie der Bildenden Künste und der Wiener Kunstgewerbeschule war Moser 1897 Gründungsmitglied der Wiener Secession. Er gestaltete die Vereinszeitschrift dieser progressiven Künstlervereinigung und war für deren Corporate Design verantwortlich (Kataloge, Ausstellungs-Disposition).
Gemeinsam mit Josef Hoffmann und Fritz Waerndorfer gründete Koloman Moser 1903 die Wiener Werkstätte. Bis zu seinem Austritt im Jahr 1907 war er mit Hoffmann künstlerischer Leiter der Produktionsgemeinschaft, die die Durchdringung aller Lebensbereiche mit künstlerisch gestaltetem Kunsthandwerk im Sinne des Gesamtkunstwerks propagierte. Mit zahlreichen Entwürfen für die Wiener Werkstätte trug er wesentlich zur Aufwertung des zeitgenössisch-modernen Kunsthandwerks in Wien um 1900 bei.
Ab 1900 unterrichtete Moser Grafische Gestaltung an der Wiener Kunstgewerbeschule und beeinflusste und förderte eine ganze Generation von KünstlerInnen und Designern. Entwürfe aus der Schule Koloman Moser wurden von renommierten Manufakturen ausgeführt, z.B. Backhausen, Bakalowits, Loetz, Portois & Fix, J. & J. Kohn etc.
1905 trat Moser gemeinsam mit der Klimt-Gruppe aus der Secession aus und beteiligt sich 1908 prominent an der von der Gruppe organisierten, vielbeachteten Kunstschau in Wien.
In den Jahren 1908 bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1918 lag der Schwerpunkt seiner künstlerischen Tätigkeit auf der Malerei. Stilistisch übten dabei die Gemälde Ferdinand Hodlers großen Einfluss aus. Obwohl zu Lebzeiten nicht als Maler gefeiert, sind Mosers farbintensive, symbolistische Gemälde heute am Kunstmarkt sehr gefragt.
Arbeiten Kolomans Mosers finden sich heute in den Sammlungen wichtiger Museen, wie etwa dem MAK und Leopold-Museum in Wien, oder in Internationalen Privatsammlungen, wie z.B. in der Neuen Galerie New York.
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