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Weiblicher Unterarm mit Hand Franz Hagenauer um 1935

SKU 1048

Weiblicher Unterarm mit Hand, Entwurf Franz Hagenauer, Ausführung Werkstätte Hagenauer Wien, um 1935, Messing Vollguss poliert, markiert

  • Höhe: 6cm, Breite: 43.5cm, Tiefe: 15cm
  • 1930 bis 1935
    Technik: Messing Vollguss poliert
    Provenienz: Privatbesitz, Wien

    An der Unterseite markiert mit “HAGENAUER/WIEN”, “wHw” im Kreis und “MADE IN/AUSTRIA”
    Lit.: vgl. dokumentierte Fotos im Archiv Hagenauer im MAK Wien, Schaufensterdekoration – weibliche Hand, Mod. Nr. 4167, Inv. Nr. HAF 1229 sowie Schaufensterdekoration – zwei weibliche Unterarme, Mod. Nr. 4164, Inv. Nr. HAF 1227;
    vgl. Abb. Tischspiegel mit Hand in Olga Kronsteiner in Monika Wenzl-Bachmeier (Hg.), Hagenauer. Wiener Moderne und Neue Sachlichkeit, Ausstellungskatalog Wagner:Werk Postsparkasse, Wien 2011, S. 53ff;
    vgl. Abb. Büste mit Hand von Franz Hagenauer in Ivan Ristic, Hans-Peter Wipplinger (Hg.), Franz Hagenauer, Ausstellungskatalog Leopold Museum, Wien 2022, Verlag Walther und Franz König, Köln 2022, S. 174

    11.000,00 inkl. MWSt.
    SKU 1048
    Beschreibung

    In dem von Carl Hagenauer gegründeten Gürtlerbetrieb wurden von Beginn an künstlerisch verfeinerte Gebrauchsgegenstände hergestellt. Die Brüder Karl und Franz setzten diese Tradition fort und so finden sich im Sortiment der Werkstätte Hagenauer in den 1930er Jahren Design-Objekte, die als Schaufensterdekoration im gehobenen Handel eingesetzt wurden. Der elegante Damen-Arm mit Hand fällt in diese Gruppe, genauso wie beispielsweise Damenbüsten, die von Juwelieren für die wirkungsvolle Präsentation von Ringen und Halsschmuck Verwendung fanden.
    Diese extravaganten Objekte tragen die futuristische Handschrift Franz Hagenauers der 1930er Jahre. Künstlerisch am Puls der Zeit gestaltet und hochwertig verarbeitet, eigneten sie sich hervorragend für einen „Imagetransfer“ im exklusiven Handel. Juweliere setzten mit diesen eleganten Damen-Armen, idealisierten Händen und Büsten ihre wertvollen Kreationen in Szene und konnten so die Exklusivität ihrer Ware zusätzlich hervorheben.

    Künstler

    Franz Hagenauer (Wien 1906 – 1986 Salzburg) war ein österreichischer Bildhauer und Designer, der zusammen mit seinem Bruder Karl die Werkstätte Hagenauer Wien führte. Mit seinen avantgardistischen Metallskulpturen hat er österreichische Designgeschichte geschrieben.

    Als Sohn des Gürtlermeisters Carl Hagenauer (1872-1928) hatte Franz Hagenauer schon früh die Möglichkeit, die kunsthandwerkliche Seite der Metallverarbeitung im väterlichen Betrieb kennenzulernen.

    Künstlerisch veranlagt, erhielt er ab 1920 seine Ausbildung an der Wiener Kunstgewerbeschule zunächst bei bei Franz Cizek (Ornamentale Formenlehre), dann bei Anton Hanak (Bildhauerei) und zeitweise auch bei Josef Hoffmann (Werkstätte für Gürtlerei und Metallarbeiten).

    Nach dem Abschluss seiner Ausbildung im Jahr 1925 und einigen Studienaufenthalten in Paris, Rom und Berlin, trat er in die väterliche Metallwerkstatt ein, wo er 1928 offiziell eine Lehre als Gürtler begann.

    Bis zum Ableben des älteren Bruders Karl im Jahr 1956 arbeiteten Karl und Franz Hagenauer gemeinsam im elterlichen Betrieb. 1956 übernahm Franz dann die Geschäftsführung und führte die Werkstätte bis zu seinem Tod 1986 weiter.

    Die Jugend und Ausbildungszeit Franz Hagenauers in den 1920er Jahren fallen in eine Zeit der kulturellen Umbrüche, in der sich die verschiedenen Kunstströmungen der Moderne herauskristallierten, wie z.B. Art Déco, Neue Sachlichkeit, Bauhaus-Stil. So sind seine frühen, skulpturalen Arbeiten auch vom Futurismus beeinflusst.

    In der frühen Phase bis zum Ende der 1930er Jahre ist Franz Hagenauer, seinem künstlerischen Selbstverständnis folgend, vorwiegend als Bildhauer tätig und fertigt stark stilisierte Kopfskulpturen, Büsten sowie halbplastische Objekte aus getriebenem Metall an.

    Die zum Teil meisterhaft aus einem einzigen Stück Messingblech getriebenen Skulpturen verkörpern die Suche nach einer modernen, stark abstrahierten Formensprache und sind oft auf geometrische Grundformen reduziert. Mit diesen hochwertigen Einzelanfertigungen legte Franz Hagenauer die Basis für sein künstlerisches Formenvokabular, aus dem er bis in seine späten Jahre schöpfen wird.

    In den Jahrzehnten ihres Bestehens und den jeweiligen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geschuldet, wurden in der Werkstätte Hagenauer zeitweise vorwiegend einfache aber dennoch hochwertige Gebrauchs- oder Dekorationsgegenstände aus Metall bzw. Holz gefertigt. Die Urheberschaft vieler dieser Entwürfe lässt sich heute nicht mehr eindeutig Karl oder Franz Hagenauer zuordnen.

    „Gesichert ist…, dass Franz Hagenauer seine künstlerische Erfüllung zeitlebens nicht im Entwurf von Gebrauchs- oder Dekorationsgegenständen fand, (…), sondern in seiner bildhauerischen Tätigkeit.“*

    1962 bis 1976 unterrichtete Franz Hagenauer an der Hochschule für angewandte Kunst. Durch seine Lehrtätigkeit und im Austausch mit den Studenten erhielt er neue kreative Impulse für sein eigenes Schaffen. In diese Zeit fällt auch die Entwicklung dreidimensionaler Objekte hin zu nochmals reduzierten, flacheren, zweidimensionalen Kunstobjekten, wie z.B. maskenähnlichen Wandskulpturen.

    Ab den späten 1960er Jahren erleben die Arbeiten aus der Werkstätte Hagenauer eine verstärkte Nachfrage aus den USA. In dieser Zeit werden frühe Modelle von Franz Hagenauer, teils in modifizierter Form, wieder produziert und direkt nach Amerika exportiert.

    Der Name Franz Hagenauer ist jedenfalls untrennbar verbunden mit der Werkstätte Hagenauer und steht für modern-zeitloses, österreichisches Design.

    *Olga Kronsteiner in Monika Wenzl-Bachmeier (Hg.), Hagenauer. Wiener Moderne und Neue Sachlichkeit, Ausstellungskatalog Wagner:Werk Postsparkasse, Wien 2011, S. 48

    Ausführung

    Werkstätte Hagenauer Wien – stilistische Entwicklung und Bedeutung

    Die Werkstätte Hagenauer zählt heute, mit Recht, zu den bedeutendsten Kunstwerkstätten Österreichs des 20. Jahrhunderts. Die klare, strenge Formsprache, kombiniert mit dynamischen Posen und die Verwendung von Messing, vernickelt, patiniert oder blank, sowie Kupfer, Alpacca und Exotenholz, weist einen hohen Wiedererkennungswert auf.

    Doch bis die Brüder Karl und Franz ihren eigenen, unverwechselbaren Stil entwickelten, sollte einige Zeit vergehen. Karl und Franz besuchten beide die Kunstgewerbeschule in Wien und lernten unter Josef Hoffmann, Oskar Strnad, Anton Hanak und Dagobert Peche.

    Bis zur Schließung der Werkstätte Hagenauer am 30. Dezember 1987 wurden noch Kunstobjekte von herausragender Qualität erzeugt. Die beiden Brüder Karl und Franz Hagenauer haben mit ihrem künstlerischen Vermächtnis sehr stark zur Bildung des Begriffes „Design“ in Mitteleuropa beigetragen und zählen mit Sicherheit zu den einflussreichsten österreichischen Künstlern des 20 Jahrhunderts.

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