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Wandspiegel Karl Hagenauer Werkstätte Hagenauer um 1930

SKU 756

Wandspiegel mit ornamentalem Rahmen in durchbrochener Technik, Karl Hagenauer, Werkstätte Hagenauer Wien, um 1930, Messing gegossen, markiert

  • Höhe: 42cm, Breite: 2cm, Tiefe: 37.5cm
  • 1930 bis 1935
    Epoche: Art Deco
    Technik: Messing, gegossen; Spiegelglas
    Provenienz: Privatbesitz, USA

    markiert mit “HAGENAUER/WIEN”, “wHw” im Kreis, “MADE IN/ AUSTRIA”
    Lit.: Olga Kronsteiner in Monika Wenzl-Bachmeier (Hg.), Hagenauer. Wiener Moderne und Neue Sachlichkeit, Ausstellungskatalog Wagner:Werk Postsparkasse, Wien 2011, S. 17;
    Kopie aus dem Musterbuch der Werkstätte Hagenauer, Mod.Nr. 1776

    Verkauft

    Nicht vorrätig

    SKU 756
    Beschreibung

    Der Hoffmann-Schüler und Mitarbeiter der Wiener Werkstätte Karl Hagenauer war einer der führenden Entwerfer des Wiener Designs. Noch bis Ende der 1920er Jahre beauftragte Josef Hoffmann den talentierten Karl Hagenauer mit Entwürfen für die Wiener Werkstätte. Ab circa 1930 gehörte dann seine ganze Aufmerksamkeit der von seinem Vater gegründeten Werkstätte Hagenauer. Aus dieser frühen Zeit stammt auch sein Entwurf zu diesem sehr dekorativen Spiegel.

    Der breite Rahmen ist mit geometrischen Elementen und stilisierten Tierfiguren in durchbrochener Technik geschmückt. So finden wir eingebettet zwischen den reduzierten floralen und geometrischen Ornamenten einen Hund, einen Reiher und ein Vögelchen. Mit ihren weichen Linien lockern die Tiere die strenge Komposition des Rahmens auf.

    Die Formensprache erinnert noch sehr stark an Entwürfe der Wiener Werkstätte, vor allem an die fantasievolle Ornamentik Dagobert Peches. Allerdings zeigt sich hier schon deutlich die Entwicklung hin zur stilistischen Reduktion in Figur und Verzierung, für die der Name Hagenauer später stehen sollte.

    Künstler

    Karl Hagenauer (1898 – 1956) war ein österreichischer Metallkünstler und Designer, der zusammen mit seinem Bruder Franz die Werkstätte Hagenauer Wien führte. Gemeinsam haben sie mit ihren Gebrauchs- und Dekorationsobjekten aus Metall und Holz österreichische Designgeschichte geschrieben.

    Im metallverarbeitenden Betrieb seines Vaters Carl (1872-1928) hatte Karl Hagenauer schon früh die Möglichkeit, die kunsthandwerkliche Seite des Gürtlerhandwerks kennenzulernen.

    Seine Ausbildung erhielt er an der Wiener Kunstgewerbeschule bei Franz Cizek, Oskar Strnad und Josef Hoffmann. Unterbrochen durch seinen Militärdienst im Ersten Weltkrieg schloss er das Studium im Jahr 1920 ab. Auf Initiative Josef Hoffmanns, lieferte er in den folgenden Jahre Entwürfe für die Wiener Werkstätte. Gerade in dieser Frühphase ist der Einfluss seiner Lehrer, insbesondere die ornamental-verspielte Formensprache Dagobert Peches deutlich erkennbar.

    Bald schon zeichnete sich bei Karl Hagenauer stilistisch eine Wende ab: die reine Ornamentik trat in den Hintergrund, reduzierte Formen wurden dominanter. Gerade im figuralen Segment entwickelte er nun einen eigenen, unverkennbaren Stil mit veränderten Proportionen und gelängten Gliedmaßen. Auch den bisher verwendeten Materialien wie Silber und Elfenbein gab er unedleren Metallen wie Messing, Alpaka und Kupfer den Vorzug. Konstant blieb aber die hohe kunsthandwerkliche Qualität der Objekte. Schöne Beispiele hierfür sind seine Entwürfe für Lampenfüße in Form von stark stilisierten Frauenakten oder die bekannte Tänzerfigurine der Josephine Baker aus den späten 1920er Jahren*. Auch seine exotischen Afrikanischen Tänzerinnen oder die drolligen Tierfiguren aus Holz vertrieb die Werkstätte Hagenauer mit Erfolg.

    Den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Zwischenkriegszeit bzw. des Zweiten Kriegszeit geschuldet, wurden in der Werkstätte Hagenauer zeitweise vorwiegend einfache aber dennoch hochwertige Gebrauchs- oder Dekorationsgegenstände aus Metall bzw. Holz gefertigt. Die Urheberschaft vieler dieser Entwürfe lässt sich heute nicht mehr eindeutig Karl oder Franz Hagenauer zuordnen.

    Karl Hagenauer verstarb 1956 und in Folge führte Franz Hagenauer die Werkstätte bis in die 1980er Jahre weiter.

    *vgl. Olga Kronsteiner in Monika Wenzl-Bachmeier (Hg.), Hagenauer. Wiener Moderne und Neue Sachlichkeit, Ausstellungskatalog Wagner:Werk Postsparkasse, Wien 2011, S. 38 und S. 67

    Ausführung

    Werkstätte Hagenauer Wien – stilistische Entwicklung und Bedeutung

    Die Werkstätte Hagenauer zählt heute, mit Recht, zu den bedeutendsten Kunstwerkstätten Österreichs des 20. Jahrhunderts. Die klare, strenge Formsprache, kombiniert mit dynamischen Posen und die Verwendung von Messing, vernickelt, patiniert oder blank, sowie Kupfer, Alpacca und Exotenholz, weist einen hohen Wiedererkennungswert auf.

    Doch bis die Brüder Karl und Franz ihren eigenen, unverwechselbaren Stil entwickelten, sollte einige Zeit vergehen. Karl und Franz besuchten beide die Kunstgewerbeschule in Wien und lernten unter Josef Hoffmann, Oskar Strnad, Anton Hanak und Dagobert Peche.

    Bis zur Schließung der Werkstätte Hagenauer am 30. Dezember 1987 wurden noch Kunstobjekte von herausragender Qualität erzeugt. Die beiden Brüder Karl und Franz Hagenauer haben mit ihrem künstlerischen Vermächtnis sehr stark zur Bildung des Begriffes „Design“ in Mitteleuropa beigetragen und zählen mit Sicherheit zu den einflussreichsten österreichischen Künstlern des 20 Jahrhunderts.

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