Tafelaufsatz in Vogelform, Werkstätte Hagenauer Wien, um 1930, Messing vernickelt, markiert
markiert mit “HAGENAUER (WIEN)”, “wHw” im Kreis, “Handmade”, “MADE IN/VIENNA/AUSTRIA”
Lit.: vgl. Olga Kronsteiner in Monika Wenzl-Bachmeier (Hg.), Hagenauer. Wiener Moderne und Neue Sachlichkeit, Ausstellungskatalog Wagner:Werk Postsparkasse, Wien 2011, S. 42
Kopie aus dem Kalkulationsbuch der Werkstätte Hagenauer für Vogelschale, Mod.Nr. 1709, 2169 u.a.
Nicht vorrätig
Zu den beliebtesten Exportartikeln der Werkstätte Hagenauer gehörten Tafelaufsätze in Vogelform. Schon in den 1930er Jahren wurden diese sehr dekorativen Gefäße hergestellt, beispielsweise in der Form eines Reihers.
Auch bei diesem Aufsatz ist der stark stilisierte Vogel kunstvoll aus einem Messingstück getrieben. Der bauchige Vogelkörper bietet sich als Anbieteplatte geradezu an. Hier ist der elegante Hammerschlag auch am besten sichtbar. Das Gefäß besticht insgesamt durch harmonische Proportionen und eine sehr elegante Linienführung vom Schnabel bis zu den aufgefächerten Schwanzfedern.
Werkstätte Hagenauer Wien – stilistische Entwicklung und Bedeutung
Die Werkstätte Hagenauer zählt heute, mit Recht, zu den bedeutendsten Kunstwerkstätten Österreichs des 20. Jahrhunderts. Die klare, strenge Formsprache, kombiniert mit dynamischen Posen und die Verwendung von Messing, vernickelt, patiniert oder blank, sowie Kupfer, Alpacca und Exotenholz, weist einen hohen Wiedererkennungswert auf.
Doch bis die Brüder Karl und Franz ihren eigenen, unverwechselbaren Stil entwickelten, sollte einige Zeit vergehen. Karl und Franz besuchten beide die Kunstgewerbeschule in Wien und lernten unter Josef Hoffmann, Oskar Strnad, Anton Hanak und Dagobert Peche.
Bis zur Schließung der Werkstätte Hagenauer am 30. Dezember 1987 wurden noch Kunstobjekte von herausragender Qualität erzeugt. Die beiden Brüder Karl und Franz Hagenauer haben mit ihrem künstlerischen Vermächtnis sehr stark zur Bildung des Begriffes „Design“ in Mitteleuropa beigetragen und zählen mit Sicherheit zu den einflussreichsten österreichischen Künstlern des 20 Jahrhunderts.
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