Tischspiegel kniende Dame, Werkstätte Hagenauer Wien, Entwurf späte 1920er Jahre, Messing vernickelt, markiert
Markiert mit “Hagenauer Wien”, “Made in Austria”, “wHw” im Kreis
Lit.: Archiv der Werkstätte Hagenauer im MAK Wien, Modell Nr. 1728
Nicht vorrätig
In den 1920er Jahren begannen die beiden Brüder Karl und Franz Hagenauer in ihrer Werkstatt in Wien stark reduzierte Figuren zu entwerfen und herzustellen. Durch die starke Reduktion der körperlichen Attribute von Mann und Frau kreierten die Gebrüder Hagenauer eine neue Sachlichkeit, die bis dato nicht erreicht wurde.
Diese knieende Frau stammt aus der früheren Zeit der Werkstätte Hagenauer, die späten 1920er Jahre. Die körperlichen Merkmale sind stark reduziert und dynamisch, expressiv dargestellt. Die Vernickelung verleiht dieser Figur eine edle, kostbare Erscheinung und die Ausführung zeugt von großem handwerklichem Können.
Werkstätte Hagenauer Wien – stilistische Entwicklung und Bedeutung
Die Werkstätte Hagenauer zählt heute, mit Recht, zu den bedeutendsten Kunstwerkstätten Österreichs des 20. Jahrhunderts. Die klare, strenge Formsprache, kombiniert mit dynamischen Posen und die Verwendung von Messing, vernickelt, patiniert oder blank, sowie Kupfer, Alpacca und Exotenholz, weist einen hohen Wiedererkennungswert auf.
Doch bis die Brüder Karl und Franz ihren eigenen, unverwechselbaren Stil entwickelten, sollte einige Zeit vergehen. Karl und Franz besuchten beide die Kunstgewerbeschule in Wien und lernten unter Josef Hoffmann, Oskar Strnad, Anton Hanak und Dagobert Peche.
Bis zur Schließung der Werkstätte Hagenauer am 30. Dezember 1987 wurden noch Kunstobjekte von herausragender Qualität erzeugt. Die beiden Brüder Karl und Franz Hagenauer haben mit ihrem künstlerischen Vermächtnis sehr stark zur Bildung des Begriffes „Design“ in Mitteleuropa beigetragen und zählen mit Sicherheit zu den einflussreichsten österreichischen Künstlern des 20 Jahrhunderts.
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