Tischlampe mit Spiralmuster, Entwurf Gustav Gurschner, Ausführung K.K. Kunst-Erzgießerei Wien, um 1905, Bronze, Kupfer, patiniert, markiert
markiert am Fuß mit “GURSCHNER”, Mod.Nr: “763” und “K.K.K.E WIEN”
Lit.: Abgebildet in (unbekanntem) Verkaufskatalog der K.K. Kunst-Erzgießerei Wien, S. 109, Mod.Nr. 763;
Zu den zahlreichen Objekten, die Gustav Gurschner für das Studierzimmer entwarf, gehörten auch mehrere Tischlampen. Auf einem Bronzefuß, getragen von vier Halterungen, ruht ein Kupferschirm, der von einem kunstvoll ausgeschnittenen Spiralmuster durchbrochen ist. Das Motiv der Spirale, eine der ältesten Ornamentformen, ziert auch den Fuß. Sowohl Bronze als auch Kupfer sind patiniert und zeigen einen feinen grünlichen Ton.
Wie viele seiner Entwürfe zeugt auch diese Lampe von Gurschners Streben nach neuen, unverbrauchten Ornamentformen. Inspiriert von etruskischen und keltischen Vorbildern schuf er Objekte von ausgeprägter stilistischer Eigenständigkeit und klarer geometrischer Strenge, die sich deutlich von den floral-organischen Formen des Jugendstils um die Jahrhundertwende abheben.
Die Lampe vereint archaische Würde mit zeitloser Eleganz und verkörpert auf eindrucksvolle Weise den Eklektizismus des Wiener Designs um 1900. Sie verbindet handwerkliche Präzision mit dekorativer Raffinesse und zeigt Gurschners unverkennbaren Sinn für Form und Stil.
Der gebürtige Tiroler Gustav Gurschner (Mühlendorf am Inn, Deutschland 1873 – 1971 Wien) war einer der bekanntesten österreichischen Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Er war Gründungsmitglied der Wiener Secession und langjähriger Präsident des Künstlerverbandes österreichischer Bildhauer. Da er mehrere Jahre in Paris lebte, kann man in seinem charakteristischen, naturbezogenen Stil einen deutlichen französischen Einfluss erkennen. Durch sein außerordentliches Talent und seine umfassende künstlerische Bildung schuf er eine Vielzahl an Denkmälern und Portraits, unter anderem den Königsobelisken in Veszprém, 1908, das Kaiserdenkmal von Hohenelbe vor 1916 oder ein Bildnis Königs Eduard VII. von England.
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