Tischlampe mit figürlicher Darstellung der Daphne, Entwurf Gustav Gurschner, Lampenschirm Johann Loetz Witwe Dekor Candia spiraloptisch mit Silberauflagen, um 1901, Bronze, Glas, markiert
seitlich am Fuß markiert mit “GURSCHNER”
Lampenschirm: Jitka Lnenickova, Lötz /Serie II. Glas Musterschnitte aus den Jahren 1900 bis 1914, Museum Sumavy, Susice 2011, Nr. II-3304, S. 361
Nicht vorrätig
Verfolgt von Apollon erbittet die Nymphe Daphne ihre Verwandlung in eine andere Gestalt. Der verzweifelte Wunsch wird erfüllt und sie verwandelt sich in einen Lorbeerbaum. Diese Metamorphose ist in der Kunst Gegenstand zahlreicher Darstellungen. Um 1900 erlebte das Motiv ein Revival, weil es die perfekte Kombination von figürlichen und floralen Motiven ermöglichte.
Gurschner hält hier den Moment der beginnenden, jedoch unaufhaltsamen Transformation Daphnes fest und lässt aus den Armen der Nymphe Zweige und Blätter sprießen, und ihre Füße sich in einen im Boden verwurzelten Stamm verwandeln. Der noch unversehrte Körper lässt dabei die sinnliche Komponente nicht zu kurz kommen.
Gurschners Paris-Aufenthalt nach den Jahren der Ausbildung an der Wiener Kunstgewerbeschule hatte den Künstler mit dem französischen Jugendstil in Berührung gebracht, mit dessen kurvilinearen Formen und Frauenfiguren. Anregungen für diese figürliche Komposition dürfte sich Gurschner in Paris auch von Emil Thomasson geholt haben, der mit seiner gleichsam im Geäst eines Baumes verfangenen Daphne ein um 1900 wahrhaft ikonisches Objekt des Art Nouveau geschaffen hatte.
Nicht nur der französische Einfluss ist hier gut ersichtlich. Die elektrische Tischlampe ist auch ein gutes Beispiel für die Offenheit Gurschners technischen Neuerungen gegenüber.
Der gebürtige Tiroler Gustav Gurschner (Mühlendorf am Inn, Deutschland 1873 – 1971 Wien) war einer der bekanntesten österreichischen Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Er war Gründungsmitglied der Wiener Secession und langjähriger Präsident des Künstlerverbandes österreichischer Bildhauer. Da er mehrere Jahre in Paris lebte, kann man in seinem charakteristischen, naturbezogenen Stil einen deutlichen französischen Einfluss erkennen. Durch sein außerordentliches Talent und seine umfassende künstlerische Bildung schuf er eine Vielzahl an Denkmälern und Portraits, unter anderem den Königsobelisken in Veszprém, 1908, das Kaiserdenkmal von Hohenelbe vor 1916 oder ein Bildnis Königs Eduard VII. von England.
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