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Sitzgarnitur Josef Hoffmann J. & J. Kohn Wien um 1906

SKU 1061 Tags ,

Jugendstil Sitzgarnitur, Entwurf Josef Hoffmann, Ausführung J. & J. Kohn, Wien, Mod. Nr. 421/F und 421/C, um 1906, Buche gebogen und gebeizt

  • Höhe: 71cm, Breite: 123cm, Tiefe: 58cm
  • 1906 bis 1910
    Technik: Buchenholz, gebogen und gebeizt, Messingnieten, neu bezogen
    Provenienz: Privatbesitz, Wien

    Originales Firmenetikett
    Lit.: Zeitgenössisches Foto in der Zeitschrift “Die Kunst”, Jahrgang X, Bd. 18, München 1908, S. 541;
    Giovanni Renzi, Il mobile moderno, Silvana Editoriale Spa, Mailand 2008, S. 200-201;
    Verkaufskatalog Jacob & Josef Kohn 1916, Reprint München 1980, Abb. Nr. 421/F (Sessel) und 421/C (Sitzbank), S. 50

    Verkauft

    Nicht vorrätig

    SKU 1061 Tags ,
    Beschreibung

    Josef Hoffmann hat diese Sitzgarnitur im Jahr 1906 entworfen. Noch im selben Jahr ging sie bei Jacob & Josef Kohn mit der Modellnummer 421 in Produktion und erschien zum ersten Mal 1907 im Verkaufskatalog der Möbelfirma. Das nüchtern-elegante Ensemble hat eine illustre Ausstellungsgeschichte. Hoffmann platzierte die Sitzbank mit Armsessel im Jahr 1908 bei der viel beachteten Kunstschau in Wien als Wohnzimmereinrichtung für das ideale Chalet. Weltweite Beachtung fanden die Möbel auch auf der internationalen Ausstellung in Buenos Aires 1910. Ausgeführt wurde die Sitzgarnitur in gebogenem und gebeiztem Buchenholz. Die hufeisenförmige Grundform und die massiv gestalteten Rückenelemente verleihen den Möbeln eine gewisse formale Note. Jedoch lockern seitliche Aussparungen und die Rundungen der Armlehnen diese Strenge auf und tragen zum harmonischen Gesamtbild des Ensembles bei. Die horizontalen Ziernieten gliedern den Rückenteil rhythmisch, korrespondierend mit dem Fuß und der Armlehne. Gemäß dem Leitgedanken, die Form auf das Wesentliche zu reduzieren, erfüllen sie dabei selbstredend eine Funktion und stabilisieren die Sitzfläche der Möbel. Josef Hoffmann hat mit dieser Sitzgarnitur einen zeitlosen Klassiker des Wiener Jugendstils geschaffen.

    Künstler

    Josef Hoffmann (Pirnitz 1870– 1956 Wien), Mitbegründer der Wiener Secession und der Wiener Werkstätte, war ein äußerst produktiver und vielfältiger Architekt und Entwerfer. Er hat im Laufe seiner Karriere mit diversen Formen, Techniken und Materialien experimentiert. Er erzielte in seinen Entwürfen eine starke Reduktion der Form auf das Essentielle und war Wegbereiter des geometrischen Jugendstiles. So entstand sein charakteristischer, geometrischer Stil. Der Umfang seiner Entwürfe geht von Gebäuden über gesamten Inneneinrichtungen, gemäß dem Konzept des Gesamtkunstwerks, bis hin zu kleinen Detailstücken des Alltags. Eines seiner wesentlichsten Werke ist das Palais Stoclet in Brüssel, ein Gesamtkunstwerk welches er unter anderem in Zusammenarbeit mit Gustav Klimt und Koloman Moser für einen wohlhabende Unternehmer zwischen 1905 und 1911 ausgeführte.

    Ausführung

    Die ursprünglich auf den Holzhandel spezialisierte mährische Firma Jacob & Josef Kohn erweiterte ab dem Jahr 1867 ihre Geschäftstätigkeit um die Produktion von Bugholzmöbeln. Bis zu dem Zeitpunkt hatte die Firma Gebrüder Thonet faktisch das Monopol für die Erzeugung von Bugholzmöbeln inne.

    Bei dieser damals neuen Technik wurde Buchenholz unter Einwirkung von Dampf in die gewünschte Form gebogen und ermöglichte damit die serielle Produktion von modernen Gebrauchsmöbeln.

    Mit der innovativen Idee, ihre Möbel von wichtigen Designern der Wiener Moderne entwerfen zu lassen, wurde J. & J. Kohn zu einem der stärksten Konkurrenten von Thonet. So beauftragte die Firma einige der angesagtesten Architekten der Zeit, wie z.B. Otto Wagner, Adolf Loos, Josef Hoffmann, Koloman Moser oder Gustav Siegel, mit dem Entwurf von Möbeln. Sie reüssierte damit mit ihren hochqualitativ ausgeführten Einrichtungsobjekten auf vielen Weltausstellungen (Weltausstellung in Wien 1873, Weltausstellung in Paris 1900, Internationale Ausstellung in Turin 1902, um nur einige zu nennen).

    Ästhetisch ganz am Puls der Zeit, wurden die modernen Möbel von J. & J. Kohn beim zahlungskräftigen Bürgertum in ganz Europa und Übersee salonfähig. Der große internationale Erfolg war auch dem dichten Vertriebsnetz der Firma zu verdanken, mit Niederlassungen in allen wichtigen europäischen Metropolen.

    Mit dem Firmenmotto „semper sursum“ (immer aufwärts) avancierte Jacob & Josef Kohn zu einem der erfolgreichsten Möbelproduzenten in der österreichisch-ungarischen Monarchie. Sitzgarnituren, Vitrinen und typische Jugendstil-Wohnaccessoires (Satztische, Blumensäulen, Etagèren, etc.) aus der Zeit bis ca. 1914 mit dem originalen Klebeetikett oder Brandstempel „Jacob & Josef Kohn, Wien“ sind heute weltweit begehrte Sammlerobjekte.

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    Jugendstil Sitzgarnitur Josef Hoffmann J. & J. Kohn Wien Mod.Nr. 421 F und 421 C um 1906 Buchenbugholz Leder originales Klebeetikett
    Sitzgarnitur Josef Hoffmann J. & J. Kohn Wien um 1906
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