Schale mit figürlicher Darstellung einer knienden Frau mit fließendem Gewand, Entwurf Gustav Gurschner, um 1902, Bronze patiniert, signiert
seitlich signiert “GURSCHNER DEPOSÉ”, am Boden markiert mit “MOD. No 23.”
Originalfoto im Archiv Gustav Gurschner Nikolaus Kolhammer, recto händisch bezeichnet mit Mod. Nr. “23”, verso mit “23/Höhe 15 cm” und Atelierstempel Gurschner;
Katalog der 2. Hagenbund-Ausstellung, Wien, März 1902, Kat. Nr. 81;
Abbildung in der Zeitschrift “Kunst und Kunsthandwerk”, Bd. 5, 1902, S. 203;
Abb. in The Studio, Vol. 27, MCMIII (1903) „The International Exhibition of Decorative Art at Turin: The Austrian Section. By W. Fred“, S. 130-133
Im Jahr 1901 war Gustav Gurschner dem neugegründeten Wiener Künstlerbund Hagen beigetreten und hatte bereits bei der Eröffnungsausstellung erfolgreich seine monumentale Skulptur „Liebe und Neid“ präsentiert. Nicht minder erfolgreich war seine Teilnahme an der zweiten Hagenbund-Ausstellung, bei der auch diese Kleinplastik gezeigt wurde.
Die Statuette zeigt eine Frau, kniend und in ihren Armen ein Gewand ausbreitend. Bei der vornüber gebeugten Figur scheinen Körper und Kleid förmlich ineinanderzufließen, Arme und Stoff geradezu miteinander zu verschmelzen.
Die Pose erlaubt es dem Künstler, die Falten des Kleides kunstvoll zu drapieren und sie zugleich sehr natürlich wirken zu lassen. Diese beinahe textile Qualität an dieser Bronzeplastik erregte bereits bei ihrer Ausstellung in Wien bewundernde Aufmerksamkeit. Sie wurde daraufhin als ein Beispiel herausragender, österreichischer Bildhauerkunst auch bei internationalen Kunstgewerbe-Ausstellungen präsentiert, so in London 1902 und in Turin 1903.
Abbildungen dieser figürlichen Plastik findet man auch in diversen Kunstzeitschriften der Zeit, beispielsweise in „Kunst und Kunsthandwerk“ oder „The Studio“.
Der gebürtige Tiroler Gustav Gurschner (Mühlendorf am Inn, Deutschland 1873 – 1971 Wien) war einer der bekanntesten österreichischen Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Er war Gründungsmitglied der Wiener Secession und langjähriger Präsident des Künstlerverbandes österreichischer Bildhauer. Da er mehrere Jahre in Paris lebte, kann man in seinem charakteristischen, naturbezogenen Stil einen deutlichen französischen Einfluss erkennen. Durch sein außerordentliches Talent und seine umfassende künstlerische Bildung schuf er eine Vielzahl an Denkmälern und Portraits, unter anderem den Königsobelisken in Veszprém, 1908, das Kaiserdenkmal von Hohenelbe vor 1916 oder ein Bildnis Königs Eduard VII. von England.
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