Putto mit Blumen “Frühling”, Entwurf Michael Powolny, Ausführung Gmundner Keramik, um 1919, Keramik bunt glasiert, markiert
Pressmarke “GK” Für Gmundner Keramik, Mod.Nr “60”,
Lit: Elisabeth Frottier, „Michael Powolny. Keramik und Glas aus Wien 1900 bis 1950“, Böhlau Verlag, Wien-Köln 1990, Abb. 21, WV-Nr. 27
Nicht vorrätig
Michael Powolny (Judenburg 1871 – 1954 Wien) ist einer der bekanntesten Keramikkünstler des Wiener Jugendstils und bei Jugendstilsammlern vor allem wegen seiner phantasievoll-dekorativen Putten bekannt. Das Thema der Vier Jahreszeiten verarbeitete Powolny in seinen Keramiken mehrmals und variierte es in reliefartigen Darstellungen auf Vasen und Kacheln oder gestaltete damit vollplastische Figuren wie diesen Frühlingsputto.
Mit üppigem Blumengebinde steht er als Allegorie des Frühlings. Die verschwenderische Blumenpracht mit allerlei stilisierten Blumen bietet Powolny hier Gelegenheit, seine bunten Glasuren großzügig einzusetzen. Bei der farblich ausgewogenen Komposition stechen insbesondere die charakteristischen Glockenblumen hervor. Die bis zum Boden reichende Blumenkaskade ist eine Augenweide. Sie ist zugleich ein praktischer Kunstgriff, um die Keramikstatuette zu stabilisieren und zeugt mit Ihrem Detailreichtum von Powolnys meisterhafter Beherrschung des keramischen Materials.
Powolny schuf den Jahreszeitenzyklus im Jahr 1907. Dieser Putto wurde von der Gmunder Keramik erzeugt und lässt sich aufgrund der Pressmarke um das Jahr 1919 datieren.
Michael Powolny (Judenburg 1871 – 1954 Wien) ist einer der bekanntesten Keramikkünstler des Wiener Jugendstils. Nach seiner Hafnerlehre studierte er an der Wiener Kunstgewerbeschule, wo er zeitweise auch lehrte. Bald schon gehörte er dem inneren Kreis der Wiener Secessionisten an und war an der Ausstattung bedeutender Gesamtkunstwerke im Sinne der Wiener Werkstätte beteiligt; so am legendären Kabarett Fledermaus in Wien oder am Brüsseler Palais Stoclet. 1905 gründete er zusammen mit Berthold Löffler die „Wiener Keramik“, deren Objekte von der Wiener Werkstätte vertrieben wurden. 1912 fusionierte die Wiener Keramik zur „Vereinigten Wiener und Gmundner Keramik“, die weiterhin Entwürfe von Powolny und Löffler ausführte. Viele großformatige Entwürfe Powolny‘s wurden ab ca. 1914 auch von der Firma Wienerberger produziert (Skulpturen, Kachelöfen, Bauplastiken).
Im Kunstgewerbe des Jugendstils wird der Name Powolny insbesondere mit den secessionistischen Figurinen (Schöne Helena) und den beliebten Jahreszeiten-Putten assoziiert. Mit seinen kindlich-heiteren Putti prägte Powolny maßgeblich die Ästhetik der dekorativen Kleinplastik des Wiener Jugendstils. Powolny gestaltete aber auch große figurale Keramiken, wie für das Palais Stoclet oder das Dianabad. Als Designer entwarf Powolny zudem Glasobjekte, so z.B. für die Glasmanufaktur Johann Loetz Witwe oder die Wiener Traditionsfirma J. & L. Lobmeyr.
Fantasievoll-dekorative Kleinplastiken Powolny`s sowie Glasobjekte befinden sich heute in Jugendstil-Sammlungen wichtiger Kunstgewerbemuseen, so z.B. im MAK in Wien.
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