Paar Kerzenleuchter mit Pferden Karl Hagenauer um 1929

SKU 1469 Tags ,

Paar Kerzenleuchter mit Pferden, Entwurf Karl Hagenauer, Ausführung Werkstätte Hagenauer Wien, um 1929, Messing, gegossen, vernickelt, markiert

  • Höhe: 19.5cm, Breite: 19cm, Tiefe: 9cm
  • 1929 bis 1935
    Technik: Messing, gegossen, vernickelt
    Provenienz: Privatbesitz, Dresden

    auf der Unterseite markiert mit “wHw” im Kreis, “HAGENAUER WIEN” und “Made in Austria”
    Lit.: Zeichnung im Musterbuch der Werkstätte Hagenauer Wien, Mod. Nr. 2299;
    dokumentiertes Foto im Archiv Hagenauer im MAK, Wien, Inv. Nr. HAF 190;
    vgl. dokumentiertes Foto Mod. Nr. 2299b im Archiv Hagenauer im MAK, Wien, Inv. Nr. HAF 820

    8.500,00 inkl. MWSt.
    SKU 1469 Tags ,
    Beschreibung

    Zum umfangreichen Œuvre der Werkstätte Hagenauer zählen zahlreiche Tierdarstellungen, wobei insbesondere das Pferd eine zentrale Rolle spielt. Reiter- und Pferdemotive ziehen sich wie ein roter Faden durch das Gesamtwerk von Karl und Franz Hagenauer und spiegeln sowohl deren Faszination für Bewegung als auch ihre Vorliebe für stilisierte Formgebung wider.
    Dieses elegante Kerzenhalterpaar aus vernickeltem Messing zeigen jeweils zwei dynamisch springende Pferde, die stilisiert und ornamental abstrahiert als Sockel fungieren. Die anmutige Bewegung der Tiere ist in elegant fließenden Linien eingefangen – ein charakteristisches Merkmal des Art Déco-Stils, für den die Werkstätte Hagenauer international bekannt wurde. Die Pferde tragen je zwei trompetenförmige Kerzentüllen, die sich harmonisch aus der Komposition erheben und die vertikale Linie des Objekts betonen.
    Der Entwurf ist im Musterbuch der Werkstätte Hagenauer dokumentiert und steht exemplarisch für die gelungene Verbindung von dekorativer Kunst, handwerklicher Präzision und modernistischer Formensprache.

    Künstler

    Karl Hagenauer (1898 – 1956) war ein österreichischer Metallkünstler und Designer, der zusammen mit seinem Bruder Franz die Werkstätte Hagenauer Wien führte. Gemeinsam haben sie mit ihren Gebrauchs- und Dekorationsobjekten aus Metall und Holz österreichische Designgeschichte geschrieben.

    Im metallverarbeitenden Betrieb seines Vaters Carl (1872-1928) hatte Karl Hagenauer schon früh die Möglichkeit, die kunsthandwerkliche Seite des Gürtlerhandwerks kennenzulernen.

    Seine Ausbildung erhielt er an der Wiener Kunstgewerbeschule bei Franz Cizek, Oskar Strnad und Josef Hoffmann. Unterbrochen durch seinen Militärdienst im Ersten Weltkrieg schloss er das Studium im Jahr 1920 ab. Auf Initiative Josef Hoffmanns, lieferte er in den folgenden Jahre Entwürfe für die Wiener Werkstätte. Gerade in dieser Frühphase ist der Einfluss seiner Lehrer, insbesondere die ornamental-verspielte Formensprache Dagobert Peches deutlich erkennbar.

    Bald schon zeichnete sich bei Karl Hagenauer stilistisch eine Wende ab: die reine Ornamentik trat in den Hintergrund, reduzierte Formen wurden dominanter. Gerade im figuralen Segment entwickelte er nun einen eigenen, unverkennbaren Stil mit veränderten Proportionen und gelängten Gliedmaßen. Auch den bisher verwendeten Materialien wie Silber und Elfenbein gab er unedleren Metallen wie Messing, Alpaka und Kupfer den Vorzug. Konstant blieb aber die hohe kunsthandwerkliche Qualität der Objekte. Schöne Beispiele hierfür sind seine Entwürfe für Lampenfüße in Form von stark stilisierten Frauenakten oder die bekannte Tänzerfigurine der Josephine Baker aus den späten 1920er Jahren*. Auch seine exotischen Afrikanischen Tänzerinnen oder die drolligen Tierfiguren aus Holz vertrieb die Werkstätte Hagenauer mit Erfolg.

    Den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Zwischenkriegszeit bzw. des Zweiten Kriegszeit geschuldet, wurden in der Werkstätte Hagenauer zeitweise vorwiegend einfache aber dennoch hochwertige Gebrauchs- oder Dekorationsgegenstände aus Metall bzw. Holz gefertigt. Die Urheberschaft vieler dieser Entwürfe lässt sich heute nicht mehr eindeutig Karl oder Franz Hagenauer zuordnen.

    Karl Hagenauer verstarb 1956 und in Folge führte Franz Hagenauer die Werkstätte bis in die 1980er Jahre weiter.

    *vgl. Olga Kronsteiner in Monika Wenzl-Bachmeier (Hg.), Hagenauer. Wiener Moderne und Neue Sachlichkeit, Ausstellungskatalog Wagner:Werk Postsparkasse, Wien 2011, S. 38 und S. 67

    Ausführung

    Werkstätte Hagenauer Wien – stilistische Entwicklung und Bedeutung

    Die Werkstätte Hagenauer zählt heute, mit Recht, zu den bedeutendsten Kunstwerkstätten Österreichs des 20. Jahrhunderts. Die klare, strenge Formsprache, kombiniert mit dynamischen Posen und die Verwendung von Messing, vernickelt, patiniert oder blank, sowie Kupfer, Alpacca und Exotenholz, weist einen hohen Wiedererkennungswert auf.

    Doch bis die Brüder Karl und Franz ihren eigenen, unverwechselbaren Stil entwickelten, sollte einige Zeit vergehen. Karl und Franz besuchten beide die Kunstgewerbeschule in Wien und lernten unter Josef Hoffmann, Oskar Strnad, Anton Hanak und Dagobert Peche.

    Bis zur Schließung der Werkstätte Hagenauer am 30. Dezember 1987 wurden noch Kunstobjekte von herausragender Qualität erzeugt. Die beiden Brüder Karl und Franz Hagenauer haben mit ihrem künstlerischen Vermächtnis sehr stark zur Bildung des Begriffes „Design“ in Mitteleuropa beigetragen und zählen mit Sicherheit zu den einflussreichsten österreichischen Künstlern des 20 Jahrhunderts.

    Anfrage

    Beim Senden der Anfrage stimmen Sie unseren Datenschutzrichtlinien zu. Datenschutz

    Paar Kerzenleuchter mit Pferden Karl Hagenauer Werkstätte Hagenauer Wien um 1929 Messing vernickelt markiert
    Paar Kerzenleuchter mit Pferden Karl Hagenauer um 1929
    Was Sie noch interessieren könnte

    Danke für Ihre Anfrage!

    Wir bearbeiten Ihr Anliegen
    so schnell es uns möglich ist.

    Aktuelle Zeit vor Ort:
    Dienstag, 05:09 Uhr
    Bürozeiten

    Montag bis Freitag: 10:00 – 18:00
    Samstag: 10:00 – 16:00

    Besuchen Sie auch unsere Austellungen

    Social Media

    Danke für die Anmeldung bei unserem Newsletter!

    Social Media

    Immer aktuell mit unserem
    Kunsthandel Newsletter

    Unsere nächsten Termine

    Social Media