Große ovale Bronze-Vase mit ovalem Flächendekor, Entwurf Gustav Gurschner, Ausführung K.K. Kunst-Erzgießerei Wien, um 1908, Bronze vergoldet, markiert
seitlich über dem Stand markiert mit “GURSCHNER”, Unterseite “K/136”
Originalfoto im Archiv Gustav Gurschner © Nikolaus Kolhammer, Wien, recto händisch bezeichnet mit “K”, verso bezeichnet “Vase Mod. 500. Höhe 26 cm”, „Vase für die Königin Maria gemacht“, Atelierstempel Gurschner;
Originalfoto im Archiv Gustav Gurschner Nikolaus Kolhammer mit vier nach Größe aufgereihten Bronzevasen, Vase Modell K Vorderseite bezeichnet mit „26 cm“, Rückseite bezeichnet „K. Vase mit ovalem Flächendekor. Dekor alt vergoldet u. braun patin.“, Atelierstempel Gurschner;
Abbildung im englischen Verkaufskatalog der Wiener Kunsterzgiesserei A.G., Tafel XLIII, Mod. Nr. K;
vgl. ähnliche Vase in Alte und Moderne Kunst XI, 1966, Heft 87, S. 36
Gustav Gurschner war mit seinen kleinplastischen Objekten, wie beispielsweise Vasen oder Kerzenleuchter, sehr erfolgreich. Als Bildhauer erlangte er auch mit der Gestaltung von monumentalen Standbildern, Büsten und Reliefs europäischer Monarchen und anderer Honoratioren seiner Zeit große Bekanntheit. Unter anderen modellierte er König Carol I von Rumänien und seine Gemahlin Maria. Für sie gestaltete er auch diese herausragende, ovale Bronzevase, wie man der eigenhändigen Beschriftung eines Originalfotos der Vase entnehmen kann: „Vase für die Königin Maria gemacht“.
Bestimmendes Merkmal des imposanten Gefäßes ist seine ovale Form. Im Dekor, der beinahe die gesamte Oberfläche reliefartig überzieht, finden sich übereinstimmend ovale Elemente wieder. In Bändern sind hier ellipsenförmige Medaillons aneinandergereiht, abwechselnd mit stilisierten Ornamenten versehen oder blank, dazwischen kleine rautenförmige Elemente eingestreut. Eine wellenförmige Linie trennt den oberen, reich verzierten Teil vom grünlich patinierten Fußteil. In der vergoldeten Ausführung war diese Vase ein ausgesprochen repräsentatives Objekt, würdig eines königlichen Haushalts.
Die flächige Ornamentik ist charakteristisch für Gurschner. Zugleich reflektiert die rhythmische Anordnung des Dekors deutlich die um 1900 in modernistischen Kreisen Wiens vorherrschende, secessionistische Ästhetik der Zeit.
Der gebürtige Tiroler Gustav Gurschner (Mühlendorf am Inn, Deutschland 1873 – 1971 Wien) war einer der bekanntesten österreichischen Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Er war Gründungsmitglied der Wiener Secession und langjähriger Präsident des Künstlerverbandes österreichischer Bildhauer. Da er mehrere Jahre in Paris lebte, kann man in seinem charakteristischen, naturbezogenen Stil einen deutlichen französischen Einfluss erkennen. Durch sein außerordentliches Talent und seine umfassende künstlerische Bildung schuf er eine Vielzahl an Denkmälern und Portraits, unter anderem den Königsobelisken in Veszprém, 1908, das Kaiserdenkmal von Hohenelbe vor 1916 oder ein Bildnis Königs Eduard VII. von England.
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