Markus Prachensky, “La Battaglia di San Romano – London Red”, 2010, Acryl auf Büttenpapier
Der Titel “La Battaglia di San Romano” bezieht sich auf ein dreiteiliges Gemälde des florentinischen Renaissance-Malers Paolo Uccello. Das Werk dokumentiert die historische Schlacht des Jahres 1432, bei der die Stadtstaaten Florenz und Siena um die Vorherrschaft kämpften. Die einzelnen Tafeln des Triptychons befinden sich mittlerweile in drei verschiedenen europäischen Museen.
Fasziniert von der raffinierten Komposition der Bilder des Triptychons und dem Kontrast zwischen Bewegung und Statik, zwischen Verharren und dem raschen Vorwärtsdrängen in den Schlachtenszenen, nutzt Prachensky das Historiengemälde als Inspirationsquelle, um seine eigenen Eindrücke konsequent in seiner Bildsprache darzustellen. Er übersetzt das Schlachtengetümmel in kraftvolle, teils grelle Pinselstriche, die die Stoßrichtung der Reiterspeere aufnehmen. Die roten Farbbalken symbolisieren wahrscheinlich das Gemetzel auf dem Schlachtfeld und wirken wie ein bewusstes Stilmittel, um dem martialischen Blutvergießen Ausdruck zu verleihen. „London Red“ bezieht sich auf jene Tafel, die sich heute in der National Gallery in London befindet.
Diese Arbeit aus dem Spätwerk von Prachensky demonstriert eindrucksvoll seine malerische und kompositorische Souveränität. Trotz der gestischen Dynamik wirkt das Bild sehr ausgewogen. Vertikale, diagonale und horizontale Elemente halten sich die Waage und die bemalte und freie Bildfläche sind fein austariert.
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