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Loetz Vase mit Ätzddekor Hans Bolek um 1915

SKU 283

Vase mit Ätzdekor, Hans Bolek, Johann Loetz Witwe, Dekor Opal außen Schwarz, um 1915

  • Höhe: 9.5cm, Tiefe: 12.5cm
  • 1915 bis 1916
    Epoche: Jugendstil
    Technik: Farbloses Glas, formgeblasen, geschliffen, innen opalweiß, außen schwarz überfangen, umlaufend geätzter Dekor

    Lit.: vgl. Dekor in E. Ploil, H. Ricke u.a. (Hg.), „Loetz – Böhmisches Glas 1880-1940“, Band I, Werkmonographie, Prestel Verlag, München 1989, S. 284;
    Form.: E. Ploil, H. Ricke u.a. (Hg.), „Loetz – Böhmisches Glas 1880-1940“, Band II, Musterschnitte, Prestel Verlag, München 1989, Vase Mod. Nr. III-659, S. 230

    Verkauft

    Nicht vorrätig

    SKU 283
    Beschreibung

    1909 wurde Adolf Beckert, bekannt für seine geätzten Glasentwürfe, zum künstlerischen Leiter der Glashütte Johann Loetz-Witwe bestellt. Er lud einige wichtige Designer der Zeit ein, für die Werkbundausstellung 1914 Gläser zu entwerfen. Unter ihnen war auch der Architekt Hans Bolek, der für diese Ausstellung gleich 17 Entwürfe lieferte. In den Jahren 1915-1917 findet sich eine Vielzahl von Entwürfen aus der Feder Boleks.

    Diese kleine Schale mit dem markanten Dekor „Opal außen Schwarz“ fällt in die Gruppe der mehrschichtigen Überfanggläser mit Ätzdekor. Auch hier ist das farblose Glas innen opalweiß unterfangen, außen schwarz überfangen. Aus dem schwarzen Überfang wurde das verspielte Herzmotiv mit der Doppelspitze herausgeätzt. Den Hintergrund des Ornaments bildet rau geätztes Glas.

    Hier legt Bolek den Herzblattfries an den unteren, geraden Rand der Vase. Vertikale Linien gliedern die sich nach oben hin öffnende Wandung und teilen das Gefäß damit in einen dekorativ-vegetabilen und einen geometrisch-reduzierten Teil.

    Künstler

    Hans Bolek (Wien 1890 – 1978 Wien) war ein österreichischer Architekt und Designer. 1890 in Wien geboren studierte er in den Jahren 1906-1910 an der Kunstgewerbeschule Wien bei Josef Hoffmann. Zeitgleich war er auch Mitarbeiter im Atelier von Otto Prutscher. 1910 machte sich Bolek als Architekt selbständig und war 1914 Gründungsmitglied des Österreichischen Werkbundes. Er lieferte Entwürfe für Bauten und gestaltete als vielseitiger Designer Möbel, Keramiken, Glas und Schmuck. Nach dem Zweiten Weltkrieg unterrichtete Bolek 1946-1962 an der Wiener Modeschule und war als Maler und Grafiker tätig. Bolek starb 1978 in Wien.

    Glassammlern ist der Name Bolek wegen seiner Glasentwürfe für die Firma Johann Loetz Witwe ein Begriff. Bolek gestaltete in den Jahren 1912 bis 1917 zahlreiche Form- und Dekorentwürfe für die Glasmanufaktur Loetz, darunter Gefäße, die explizit für die Präsentation auf der bekannten Werkbundausstellung in Köln 1914 gedacht waren. Diese sogenannten „Werkbundgläser“ sind nicht nur ein beeindruckendes Zeugnis technischer Meisterschaft, ihre modernen Dekore unterscheiden sich auch grundlegend von den Jugendstil-Dekoren der „Phänomen Genres“ aus dem Hause Loetz.

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