Vase mit Silbermontierung, Johann Loetz Witwe, Dekor Cytisus Metallgelb, um 1902, markiert
auf der Silberauflage punziert mit “900/1000”, “FINE”, “115” und dem Firmenlogo von Alvin Manufacturing Co.
Diese Vase vereint gleich drei prägnante Gestaltungselemente des Jugendstils um 1900 und repräsentiert eindrucksvoll die künstlerische Handschrift der Glasmanufaktur Johann Loetz Witwe.
Zum einen besticht sie durch den intensiven Dekor „Cytisus“, auch als Goldregen bekannt – eine der expressivsten und kunstvollsten Dekorvarianten aus dem Hause Loetz. Inspiriert vom secessionistischen Kunstverständnis des Wiener Fin de Siècle, zeichnet sich dieser Dekor durch leuchtende Farben und feine Goldakzente aus – ein Stilmittel, das auch in der zeitgenössischen Malerei und Architektur der Wiener Moderne weit verbreitet war.
Zum anderen ist die Vase mit einer aufwendig gearbeiteten Silberauflage veredelt: lose verschlungene Ranken und stilisierte Blütenköpfe umspielen organisch die Gefäßform – typische Gestaltungselemente des Jugendstils. Diese Technik, bei der reines Silber auf die Glasoberfläche aufgebracht und anschließend teils ausgeschnitten wurde, um durchbrochene, reliefartige Muster zu erzeugen, wurde erstmals 1886 von der amerikanischen Firma Alvin patentiert.
Besonderes Augenmerk verdient zudem das florale Motiv der Schwertlilie (Iris), das hier stilisiert dargestellt ist. Die Iris war im Jugendstil ein zentrales Symbol weiblicher Schönheit und Anmut – zu finden in den Plakatdrucken Alfons Muchas ebenso wie in den Glasentwürfen Koloman Mosers. Ihre elegante Form und symbolische Kraft machten sie zu einem der Leitmotive der Epoche – und auch auf dieser Vase entfaltet sie ihre volle Wirkung.
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