Kerzenleuchter Franz Hagenauer um 1927

SKU 1264 Tag

Vierarmiger Kerzenleuchter Mod. Nr. 1706, Entwurf Franz Hagenauer, Ausführung Werkstätte Hagenauer Wien, um 1927, Messing gehämmert gestanzt, markiert

  • Höhe: 32.5cm, Breite: 39.5cm, Tiefe: 13cm
  • 1927 bis 1930
    Technik: Messingrohr und Messing, gehämmert, gestanzt
    Provenienz: Privatsammlung, Wien

    Unterseite Plinthe markiert mit “wHw” im Kreis
    Lit.: Kopie Musterbuch Werkstätte Hagenauer, Nr. 1706;
    Zeitgenössisches Foto im Archiv Hagenauer im MAK Wien, Mod. Nr. 1706, Inv. Nr. HAF 203

    10.500,00 inkl. MWSt.
    SKU 1264 Tag
    Beschreibung

    Der Kerzenhalter, entworfen von Franz Hagenauer, zeichnet sich durch seine reduzierte, geometrische Formensprache aus. Er verfügt über eine kräftige zentrale Säule, die auf beiden Seiten jeweils zwei Arme trägt.
    Die besondere Schönheit des Stücks offenbart sich bei genauerer Betrachtung. Die Basis, die Oberfläche der Mittelsäule sowie die flachen Kerzentüllen sind mit dicht nebeneinander angeordneten Punzen verziert. Die floralen, geometrischen und abstrakten Muster sind in horizontalen und vertikalen Bändern angeordnet, wodurch der Oberfläche eine interessante, ornamentale Textur verliehen wird. Die Arme des Leuchters sind mit einem diagonalen Hammerschlag-Dekor versehen.
    Mit dieser Oberflächenbehandlung betonte Hagenauer die handwerkliche Fertigung des Objekts und lenkte den Blick auf die Werkzeuge, die in der Metallbearbeitung verwendet wurden. Die Ornamentik entstand unmittelbar aus dem Herstellungsprozess und verkörpert somit den Geist des modernen Wiener Kunstgewerbes.

    Ausführung

    Werkstätte Hagenauer Wien – stilistische Entwicklung und Bedeutung

    Die Werkstätte Hagenauer zählt heute, mit Recht, zu den bedeutendsten Kunstwerkstätten Österreichs des 20. Jahrhunderts. Die klare, strenge Formsprache, kombiniert mit dynamischen Posen und die Verwendung von Messing, vernickelt, patiniert oder blank, sowie Kupfer, Alpacca und Exotenholz, weist einen hohen Wiedererkennungswert auf.

    Doch bis die Brüder Karl und Franz ihren eigenen, unverwechselbaren Stil entwickelten, sollte einige Zeit vergehen. Karl und Franz besuchten beide die Kunstgewerbeschule in Wien und lernten unter Josef Hoffmann, Oskar Strnad, Anton Hanak und Dagobert Peche.

    Bis zur Schließung der Werkstätte Hagenauer am 30. Dezember 1987 wurden noch Kunstobjekte von herausragender Qualität erzeugt. Die beiden Brüder Karl und Franz Hagenauer haben mit ihrem künstlerischen Vermächtnis sehr stark zur Bildung des Begriffes „Design“ in Mitteleuropa beigetragen und zählen mit Sicherheit zu den einflussreichsten österreichischen Künstlern des 20 Jahrhunderts.

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