Kakadu mit Früchtekorb, Gmundner Keramik, um 1913-19, heller Scherben, bunt glasiert, markiert
auf der Unterseite Pressmarken der Wiener und der Gmundner Keramik, Modellnummer “386” und handschriftliches Monogramm “KF.”
Darstellungen von Vögeln in Porzellan und Keramik haben ihren Ursprung in der fürstlichen Tradition, Sammlungen von Tieren zu pflegen, die als Mikrokosmen des Universums und als Symbole königlicher Macht und Reichtums galten. Diese Sammlungen umfassten häufig exotische Vögel wie Papageien, die aufgrund ihrer Intelligenz, Seltenheit und des leuchtend bunten Gefieders bewundert wurden.
Bereits im 18. Jahrhundert produzierten deutsche und englische Porzellanmanufakturen eine Vielzahl von zum Teil lebensgroßen Vogelplastiken aus Porzellan, die als prestigeträchtige Sammlerstücke dienten und in den Sammlungen und Residenzen von Adligen ausgestellt wurden.
An diese Tradition anknüpfend entwarfen Keramikkünstler des 20. Jahrhunderts, wie Michael Powolny, Figuren exotischer Vögel, darunter auch Papageien. Der lebensgroße Kakadu, der auf einem Obstkorb mit Blumen sitzt, weist Parallelen zu Powolnys Stil auf. Powolny, Mitbegründer der Wiener Keramik, hatte eine besondere Vorliebe für Tierfiguren und verspielte, fantasievolle Entwürfe. Typisch für seine Werke ist der reichhaltige und farbenfrohe Blumen- und Früchteschmuck, der oft seine Figuren begleitet.
Der Kakadu trägt die Marken der Wiener und Gmundner Keramik, die sich im Mai 1913 zur Vereinigten Wiener und Gmundner Keramik fusionierten. Da die beiden Pressmarken ab 1919 kaum noch auftauchen, lässt sich die Entstehung des Kakadus auf den Zeitraum zwischen 1913 und 1919 datieren. Aufgrund seiner wunderschönen Farbigkeit ist dieser Kakadu ein dekoratives Sammlerobjekt.
Beim Senden der Anfrage stimmen Sie unseren Datenschutzrichtlinien zu. Datenschutz
Dorotheergasse 13
1010 Wien
Montag bis Freitag: 10:00 – 18:00,
Samstag: 11:00 – 16:00
Telefon: +43 676 40 64 600
E-Mail: info@kolhammer.com