Wiener Jugendstil-Spiegel mit Ginkgo Ornamentik, Entwurf Gustav Gurschner, um 1902, Kupfer, Holz, Spiegelglas, signiert
seitlich unten signiert und bezeichnet “GURSCHNER DEPOSÈ”
Sein Studienaufenthalt im Jahr 1897 in Paris zeigte dem jungen Gustav Gurschner die neuen Tendenzen in der Bildhauerei auf und beeinflusste stark seine Entwürfe für Kleinplastik. Kerzenleuchter, Tischlampen und andere künstlerisch gestaltete Gebrauchsgegenstände aus dieser Zeit sind vom floralen Art Nouveau inspiriert, so auch dieser Spiegel.
Bestimmendes dekoratives Element sind hier die fächerförmigen Ginkgo-Blätter. Mit ihrer harmonischen Form eignen sich diese Blätter ideal für die symmetrisch konzipierte Ornamentik am Spiegelrahmen. Im oberen Teil reliefartig angeordnet, ragen sie weiter unten deutlich plastischer in die Spiegelfläche hinein.
Der Ginkgo-Baum steht im asiatischen Kulturraum für Liebe und Glück. Die Verwendung dieses stark positiv konnotierten Motivs spiegelt auch den Einfluss des Japonismus wider, einer Kunstströmung, die Ende des 19. Jahrhunderts das europäische Kunstschaffen nachhaltig beeinflusste.
Der gebürtige Tiroler Gustav Gurschner (Mühlendorf am Inn, Deutschland 1873 – 1971 Wien) war einer der bekanntesten österreichischen Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Er war Gründungsmitglied der Wiener Secession und langjähriger Präsident des Künstlerverbandes österreichischer Bildhauer. Da er mehrere Jahre in Paris lebte, kann man in seinem charakteristischen, naturbezogenen Stil einen deutlichen französischen Einfluss erkennen. Durch sein außerordentliches Talent und seine umfassende künstlerische Bildung schuf er eine Vielzahl an Denkmälern und Portraits, unter anderem den Königsobelisken in Veszprém, 1908, das Kaiserdenkmal von Hohenelbe vor 1916 oder ein Bildnis Königs Eduard VII. von England.
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