Jakob Gasteiger, Ohne Titel, 2013, Öl auf Leinwand, signiert und datiert
rückseitig signiert und datiert “Jakob Gasteiger 2013”, doppelt gestempelt “JAKOB GASTEIGER”;
Lit: Salzburg Museum (Hg.), „Gasteiger. Werke 1985 bis 2016“, Ausstellungskatalog Neue Residenz, 02.12.2016-06.03.2017, Aumayer Druck und Verlag, Munderfing 2016
Nicht vorrätig
Jakob Gasteiger verdichtet in diesem kleinen Format die Essenz seines Schaffens. Dicht ist hier das matte Schwarz, ausgeführt in Ölfarbe, einer Technik die der Künstler mittlerweile seltener anwendet, da sie – dick aufgetragen – sehr lange zum Trocknen benötigt.
Gasteiger entwickelte sein minimalistisches Bildkonzept in den frühen 1980er Jahren und führt es seither konsequent fort. In den beiden Ateliers in Wien und im niederösterreichischen Weinviertel ist er sowohl als Maler als auch als Bildhauer künstlerisch tätig.
In seinen Bildobjekten gestaltet Jakob Gasteiger mittels Kammspachtel die Farbmasse, sei es nun dickflüssigere Ölfarbe oder geschmeidigere Acrylfarbe. An die Stelle des Malerpinsels tritt der Kartonkamm. Entscheidend dabei ist die rhythmische Umsetzung der akribisch geplanten Reliefstruktur des Bildes. In dem Prozess spielt auch der Zufall eine Rolle, wie bei der vertikalen Zeichnung dieser Arbeit gut sichtbar. Nicht nur die Strukturrichtung bestimmt das Ergebnis, sondern auch zufällige Verdickungen oder Farbkrösel am Reliefkamm, die den skulpturalen Charakter des Bildes zusätzlich hervorheben.
Lange Jahre gestaltete Gasteiger vorwiegend monochrome Arbeiten, deren Oberfläche durch die Reliefmotive und die vielschichtige Wirkung von Licht und Farbe verlebendigt wurde. Erst in den letzten Jahren weitete der Künstler das Farbspektrum aus, wie in den neonfarbenen Arbeiten in der Albertina-Ausstellung eindrucksvoll zu sehen war.
Seinen festen Platz in der österreichischen Kunstlandschaft dokumentieren Solo-Ausstellungen in großen Museen, wie etwa im Salzburg Museum (2016) oder zuletzt in der Albertina, Wien (2021).
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