Wiener Jugendstil Fünfkugeltisch, Entwurf Josef Hoffmann, Ausführung J. & J. Kohn Wien, Mod. Nr. 1262, um 1908, Buchenbugholz, fein gehämmerte Messingmanschette am Tischfuß, Glasplatte
Brandmarke Firmenetikett
Lit.: Giovanni Renzi, Il mobile moderno, Silvana Editoriale Spa, Mailand 2008, S. 220-221;
vgl. Verkaufskatalog Jacob & Josef Kohn 1916, Reprint München 1980, Abb. Nr. 1263 (Fünfkugeltisch mit quadratischer Platte), S. 78
Nicht vorrätig
Dieser Tisch folgt dem gleichen gestalterischen Konzept wie Hoffmanns berühmter 7-Kugel-Sessel. Josef Hoffmann war beauftragt, für die Kunstschau 1908 ein komplettes Haus mit Einrichtung zu einem erschwinglichen Preis zu gestalten. Dabei griff er auf viele seiner bereits etablierten Möbelentwürfe zurück, darunter die Sitzmaschine und die Fledermausgarnitur. Im Außenbereich des Hauses findet sich außerdem eine Siebenkugelbank, die zusammen mit dem Siebenkugelsessel und dem Siebenkugelstuhl sowie einem 24-Kugel-Tisch als modernste Serienmöbelentwürfe Hoffmanns gelten.
Der Tisch besteht aus Buchenbugholz, welche in palisanderfarben gebeizt und anschließend politiert wurde. Die Oberseite ist mit einer Glasplatte und Backhausen Stoff versehen und der Fuß mit fein gehämmertem Messingblech verziert.
Aufgrund ihres avantgardistischen Designs und ihrer Seltenheit erlangten diese Möbelstücke eine hohe Nachfrage und zählen heute zu den begehrtesten Sammlerobjekten von Josef Hoffmann.
Josef Hoffmann (Pirnitz 1870– 1956 Wien), Mitbegründer der Wiener Secession und der Wiener Werkstätte, war ein äußerst produktiver und vielfältiger Architekt und Entwerfer. Er hat im Laufe seiner Karriere mit diversen Formen, Techniken und Materialien experimentiert. Er erzielte in seinen Entwürfen eine starke Reduktion der Form auf das Essentielle und war Wegbereiter des geometrischen Jugendstiles. So entstand sein charakteristischer, geometrischer Stil. Der Umfang seiner Entwürfe geht von Gebäuden über gesamten Inneneinrichtungen, gemäß dem Konzept des Gesamtkunstwerks, bis hin zu kleinen Detailstücken des Alltags. Eines seiner wesentlichsten Werke ist das Palais Stoclet in Brüssel, ein Gesamtkunstwerk welches er unter anderem in Zusammenarbeit mit Gustav Klimt und Koloman Moser für einen wohlhabende Unternehmer zwischen 1905 und 1911 ausgeführte.
Werkstätte Hagenauer Wien – stilistische Entwicklung und Bedeutung
Die Werkstätte Hagenauer zählt heute, mit Recht, zu den bedeutendsten Kunstwerkstätten Österreichs des 20. Jahrhunderts. Die klare, strenge Formsprache, kombiniert mit dynamischen Posen und die Verwendung von Messing, vernickelt, patiniert oder blank, sowie Kupfer, Alpacca und Exotenholz, weist einen hohen Wiedererkennungswert auf.
Doch bis die Brüder Karl und Franz ihren eigenen, unverwechselbaren Stil entwickelten, sollte einige Zeit vergehen. Karl und Franz besuchten beide die Kunstgewerbeschule in Wien und lernten unter Josef Hoffmann, Oskar Strnad, Anton Hanak und Dagobert Peche.
Bis zur Schließung der Werkstätte Hagenauer am 30. Dezember 1987 wurden noch Kunstobjekte von herausragender Qualität erzeugt. Die beiden Brüder Karl und Franz Hagenauer haben mit ihrem künstlerischen Vermächtnis sehr stark zur Bildung des Begriffes „Design“ in Mitteleuropa beigetragen und zählen mit Sicherheit zu den einflussreichsten österreichischen Künstlern des 20 Jahrhunderts.
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