Frauenbüste “Seclin”, Michael Powolny, 1938, Bronzeguss auf Sockel aus frünem Granit montiert, markiert
In der Bronze markiert “MP” für Michael Powolny, “Seclin” und “38”
Michael Powolny war einer der bedeutendsten Architekten und Entwerfer des Wiener Jugendstils. Seine Werke sind in fast allen bekannten Museen der Welt ausgestellt und erfreuen sich bei Sammlern großer Beliebtheit. Powolny wurde 1871 in Judenburg in der Steiermark geboren und gilt als der Pionier der österreichischen Keramik zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Im Jahr 1905 gründete er mit Berthold Löffler die Werkstätte “Wiener Keramik”, die 1907 eine Verkaufsgemeinschaft mit der Wiener Werkstätte bildete und 1912 mit der Werkstätte von Franz Schleiß zur “Vereinigten Wiener und Gmundner Keramik” fusioniert wurde.
Die vorliegende Bronzebüste war vermutlich eine Auftragsarbeit Powolny’s und ist in der Zeit entstanden, als er Mitglied der Wiener Secession und Lehrer an der Wiener Frauenakademie war. Powolny greifte in seinen Arbeiten gerne auf stilistische Vorbilder früherer Epochen zurück, was man bei der vorliegenden Bronze gut nachvollziehen kann. Das Porträt einer Frau ist am Hinterkopf mit „MP“, „Seclin“ und „38“ markiert. Beeindruckend ist die feine Ausarbeitung der Frisur und Haarsträhnen, sowie die detaillierte Ausführung der charakteristischen Gesichtszüge der porträtierten Frau.
Michael Powolny (Judenburg 1871 – 1954 Wien) ist einer der bekanntesten Keramikkünstler des Wiener Jugendstils. Nach seiner Hafnerlehre studierte er an der Wiener Kunstgewerbeschule, wo er zeitweise auch lehrte. Bald schon gehörte er dem inneren Kreis der Wiener Secessionisten an und war an der Ausstattung bedeutender Gesamtkunstwerke im Sinne der Wiener Werkstätte beteiligt; so am legendären Kabarett Fledermaus in Wien oder am Brüsseler Palais Stoclet. 1905 gründete er zusammen mit Berthold Löffler die „Wiener Keramik“, deren Objekte von der Wiener Werkstätte vertrieben wurden. 1912 fusionierte die Wiener Keramik zur „Vereinigten Wiener und Gmundner Keramik“, die weiterhin Entwürfe von Powolny und Löffler ausführte. Viele großformatige Entwürfe Powolny‘s wurden ab ca. 1914 auch von der Firma Wienerberger produziert (Skulpturen, Kachelöfen, Bauplastiken).
Im Kunstgewerbe des Jugendstils wird der Name Powolny insbesondere mit den secessionistischen Figurinen (Schöne Helena) und den beliebten Jahreszeiten-Putten assoziiert. Mit seinen kindlich-heiteren Putti prägte Powolny maßgeblich die Ästhetik der dekorativen Kleinplastik des Wiener Jugendstils. Powolny gestaltete aber auch große figurale Keramiken, wie für das Palais Stoclet oder das Dianabad. Als Designer entwarf Powolny zudem Glasobjekte, so z.B. für die Glasmanufaktur Johann Loetz Witwe oder die Wiener Traditionsfirma J. & L. Lobmeyr.
Fantasievoll-dekorative Kleinplastiken Powolny`s sowie Glasobjekte befinden sich heute in Jugendstil-Sammlungen wichtiger Kunstgewerbemuseen, so z.B. im MAK in Wien.
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