Frauenakt mit Hund, Werkstätte Hagenauer Wien, Messing, gegossen, poliert, Blei, markiert
auf der Unterseite markiert mit “HAGENAUER/ WIEN” und “MADE IN/ AUSTRIA”;
Lit.: vgl. dokumentiertes Foto im Archiv Hagenauer im MAK, Wien, Inv. Nr. HAF 1019; vgl. dokumentiertes Foto Mod. Nr. 1163A/4132 im Archiv Hagenauer im MAK, Wien, Inv. Nr. HAF 946
Frauenakte in Kombination mit Hunden waren ein beliebtes Motiv in der Werkstätte Hagenauer. Bereits beim bekannten Diana-Leuchter wurde die Jagdgöttin mit einem Hund dargestellt. Doch auch in weltlichen Szenen fanden sich Frauenfiguren in Begleitung verschiedener Hunde.
Wir nehmen an, dass es sich bei dieser Figurine um einen Erstguss handelt, erkennbar an mit Blei ausgebesserten Stellen auf der Rückseite der Beine und am Kinn der Frauenfigur. Diese vermeintlichen Makel machen das Objekt zu einem einzigartigen Stück und steigern seinen Sammlerwert.
Frau und Hund beeindrucken durch ihre gestreckten, elegant geschwungenen Formen. Während die Frau in einem Moment der Ruhe verharrt, ist der Hund in lebhafter Bewegung eingefangen – ein spannungsvolles Zusammenspiel von Stillstand und Dynamik. Feine, präzise ziselierte Details verleihen der Komposition zusätzliche Raffinesse.
Werkstätte Hagenauer Wien – stilistische Entwicklung und Bedeutung
Die Werkstätte Hagenauer zählt heute, mit Recht, zu den bedeutendsten Kunstwerkstätten Österreichs des 20. Jahrhunderts. Die klare, strenge Formsprache, kombiniert mit dynamischen Posen und die Verwendung von Messing, vernickelt, patiniert oder blank, sowie Kupfer, Alpacca und Exotenholz, weist einen hohen Wiedererkennungswert auf.
Doch bis die Brüder Karl und Franz ihren eigenen, unverwechselbaren Stil entwickelten, sollte einige Zeit vergehen. Karl und Franz besuchten beide die Kunstgewerbeschule in Wien und lernten unter Josef Hoffmann, Oskar Strnad, Anton Hanak und Dagobert Peche.
Bis zur Schließung der Werkstätte Hagenauer am 30. Dezember 1987 wurden noch Kunstobjekte von herausragender Qualität erzeugt. Die beiden Brüder Karl und Franz Hagenauer haben mit ihrem künstlerischen Vermächtnis sehr stark zur Bildung des Begriffes „Design“ in Mitteleuropa beigetragen und zählen mit Sicherheit zu den einflussreichsten österreichischen Künstlern des 20 Jahrhunderts.
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