Egon Schiele (1890 – 1918),Das Budweiser Tor in Krumau, Öl auf Karton, 1908, bezeichnet
links oben bezeichnet: ES
Lit.: Jane Kallir, Egon Schiele: The Complete Works, New York 1998, S. 284 f., WVZ-Nr.
133; Rudolf Leopold, Egon Schiele, 1972, S. 536, Nr. 103
Jane Kallir hat im März 2019 in Wien dieses Gemälde im Original untersucht und dessen
Echtheit bestätigt. Das Werk wird in die neue Ausgabe des Werkverzeichnisses von Jane Kallir
ohne Stern (*) aufgenommen.
Nicht vorrätig
,,Ein stürmisches Talent fällt auf, dessen mit großer koloristischer Energie und zeichnerischem Schwung gemalte Landschaftsimpressionen schönen Wurf haben. Ein vielversprechendes junges Talent, Schiele.‘‘ Diese Worte waren im Jahr 1908 in der “Österreichischen Volkszeitung” 1) zu lesen, als der achtzehnjährige Egon Schiele erstmals seine Arbeiten der Öffentlichkeit präsentierte. Im Rahmen der Ausstellung “Junge Kunst im Stift” im Augustiner Chorherrenstift Klosterneuburg war Egon Schiele mit zehn Werken vertreten. Im selben Jahr fand zudem die Kunstschau statt, bei der unter anderem Werke von Oskar Kokoschka und Gustav Klimt gezeigt wurden. Die hier erstmals von Schiele studierten Originale trugen maßgeblich zur Weiterentwicklung seines Stils bei.
Dem für die künstlerische Entwicklung Egon Schieles so wichtigem Jahr 1908 ist auch nebenstehendes Gemälde zuzuordnen. Es zeigt das Budweiser Tor in Krumau, dem Geburtsort seiner Mutter. Der Künstler modellierte die Ansicht mit pastosen breiten Pinselstrichen und verwendete eine reduzierte Farbpalette, bei der Violett vorherrscht. Bewusst ließ er stellenweise das Braun des Malkartons stehen, sodass dem Bild eine Leichtigkeit innewohnt. In diesem Frühwerk zeigt sich bereits das unglaubliche Gespür Egons Schieles für Form und Farbe.
1) Österreichische Volkszeitung, 14 Mai 1908
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