Carl Moll, Jagdstillleben mit Fensterausblick auf die Karlskirche, 1897, WVZ-Nr.: GE 128, Öl auf Leinwand
Signiert und datiert links unten: C. Moll 1897
WVZ-Nr.: GE 128
Lit.: Cornelia Cabuk, Stella Rollig, Christian Huemer, Carl Moll, Monografie und Werkverzeichnis, Belvedere Werkverzeichnisse Bd. 11, Klagenfurt, Wien: Ritter Verlag 2020, S. 143, Kat. Nr. GE 128, mit Abb.
In den frühen 1890er Jahren schuf Carl Moll mehrere großformatige Jagdstilleben mit Truthühnern, die im historistischen, altmeisterlichen Stil gehalten waren. Während seine früheren Werke in gedeckten, erdigen Braun- und Ockertönen ausgeführt waren, zeichnet sich dieses Jagdstillleben aus dem Jahr 1897 durch eine viel lebendigere Farbpalette aus. Trauben, Granatäpfel, Kürbisse, Mais, Quitten und Walnüsse beleben die Komposition und fügen dem Tischarrangement lebendige Farbakzente hinzu.
Die bemerkenswerteste Abweichung von seinen früheren Arbeiten ist jedoch das große Fenster, das den Blick auf Carl Molls Gartenatelier freigibt. In einer hellen, pastelligen Farbgebung hat Moll den Blick auf den Garten und die nahegelegene Karlskirche mit impressionistisch anmutendem Duktus eingefangen. Der Kontrast zwischen dem detaillierten Stillleben und dem lockeren Pinselstrich der Gartenszene markiert einen Übergang zu einem neuen Stil und spiegelt den widersprüchlichen Geist des Fin de Siècle wider.
Das Gemälde wurde im selben Jahr vollendet, in dem die Wiener Secession gegründet wurde, und signalisiert auch den Beginn einer neuen künstlerischen Ära für Moll. Angeregt durch seine Offenheit gegenüber der westlichen Moderne, spiegelt sein Werk in den folgenden Jahren eine intensivere Auseinandersetzung mit der Natur wider und zeigt eine aufgehellte Palette sowie einen freieren Farbauftrag.
Beim Senden der Anfrage stimmen Sie unseren Datenschutzrichtlinien zu. Datenschutz
Dorotheergasse 13
1010 Wien
Montag bis Freitag: 10:00 – 18:00,
Samstag: 11:00 – 16:00
Telefon: +43 676 40 64 600
E-Mail: info@kolhammer.com