Große quadratische Vase mit etruskischem Dekor Gustav Gurschner K.K. Kunst-Erzgießerei Wien um 1907 Bronze markiert
an der Wandung markiert mit “Gurschner”, Unterseite markiert mit “K.K./KUNST-ERZGIESSEREI/WIEN” und Mod. Nr. “1488”
Lit: vgl. Dekor in Charles Holme (Hg.), The Art-Revival in Austria, The Studio, 1906, S. 181
Nicht vorrätig
Bis heute üben die archaischen Gefäße Gustav Gurschners eine starke Faszination aus. Als wunderbares Beispiel dafür lässt sich diese Vase anführen. Fast 30 Zentimeter hoch, wirkt sie allein mit ihrer viereckigen Grundform mächtig. Besonders augenfällig ist ihr auskragender Dekor, in dem sich flächige mit stark plastischen Elementen verbinden. Wir finden hier die für Gustav Gurschner typischen, nordischen und geometrischen Reliefdekore, wie z.B. Endlosschleifen und segmentierte Kreise, welche zusätzlich mit stilisierten Draperien kombiniert werden. In ihrer theatralischen Plastizität mutet diese markante Vase beinahe schon wie ein Objekt des Art déco an.
Form, Dekor und Patina, das sind drei wesentliche Elemente, mittels derer Gurschner gänzlich unterschiedliche Wirkung erzielen konnte. So verleihen die goldpolierten Ornamente diesem Gefäß eine ungleich erhabenere Ausstrahlung als demselben Modell in einer aparteren Ausführung mit versilbertem Dekor und grünlich-dunkler Patina.
Gurschner erachtete diesen Dekor offensichtlich ideal geeignet für kantige Objekte, weshalb wir ihn auch für bei einem großen, achteckigen Übertopf als wesentliches Gestaltungselement finden.
Der gebürtige Tiroler Gustav Gurschner (Mühlendorf am Inn, Deutschland 1873 – 1971 Wien) war einer der bekanntesten österreichischen Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Er war Gründungsmitglied der Wiener Secession und langjähriger Präsident des Künstlerverbandes österreichischer Bildhauer. Da er mehrere Jahre in Paris lebte, kann man in seinem charakteristischen, naturbezogenen Stil einen deutlichen französischen Einfluss erkennen. Durch sein außerordentliches Talent und seine umfassende künstlerische Bildung schuf er eine Vielzahl an Denkmälern und Portraits, unter anderem den Königsobelisken in Veszprém, 1908, das Kaiserdenkmal von Hohenelbe vor 1916 oder ein Bildnis Königs Eduard VII. von England.
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