Aschenschale mit Zündholzschachtelhalter, Entwurf Gustav Gurschner, Ausführung K.K. Kunst-Erzgießerei Wien, um 1908, Bronze teilpatiniert, markiert
seitlich markiert mit “GURSCHNER”, “k.k.K.E.Wien”, Mod. Nr. “1414”
Abbildung in (unbekanntem) Verkaufskatalog der K.K. Kunst-Erzgießerei Wien, S. 109, Mod. Nr. 1414;
Originalfoto im Archiv Gustav Gurschner © Nikolaus Kolhammer, Wien, AGG0168, recto bezeichnet mit Mod. Nr. „1460”
Zu den Gebrauchsgegenständen, die Gustav Gurschner künstlerisch gestaltete, gehörten auch Raucherutensilien, zu seiner Zeit klassische Accessoires für ein „Herrenzimmer“ oder einen Rauchersalon.
Bei dieser Aschenschale sind sowohl Form als auch Ornamentik bemerkenswert. Die aus einer runden Schale turmähnlich aufragende Halterung für Zündhölzer verleiht dem Objekt etwas Sakrales. Die Anordnung diverser Muster wiederum, lässt die Ornamentik geheimnisvoll erscheinen. So finden sich am Fuß und Mittelteil flächig angeordnete Spiralmuster und Endlosknoten neben Perlstab-ähnlichen Verzierungen und weiteren Zierelementen.
Diese Bronzearbeit ist ein gutes Beispiel für die sichtbare Erneuerung der Formensprache, die um die Wende zum 20. Jahrhundert von der angewandten Kunst ausging. Die Frage, auf welche Weise Objekte der angewandten Kunst verziert werden dürften, beschäftigte viele Künstler der Zeit, so auch den Bildhauer Gustav Gurschner.
Die Schale ist mit „Gurschner“ signiert und wurde wie viele andere Objekte des Künstlers von der Wiener Kunst-Erzgießerei ausgeführt.
Der gebürtige Tiroler Gustav Gurschner (Mühlendorf am Inn, Deutschland 1873 – 1971 Wien) war einer der bekanntesten österreichischen Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Er war Gründungsmitglied der Wiener Secession und langjähriger Präsident des Künstlerverbandes österreichischer Bildhauer. Da er mehrere Jahre in Paris lebte, kann man in seinem charakteristischen, naturbezogenen Stil einen deutlichen französischen Einfluss erkennen. Durch sein außerordentliches Talent und seine umfassende künstlerische Bildung schuf er eine Vielzahl an Denkmälern und Portraits, unter anderem den Königsobelisken in Veszprém, 1908, das Kaiserdenkmal von Hohenelbe vor 1916 oder ein Bildnis Königs Eduard VII. von England.
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