HIGHLIGHTS
Highlights & Meisterwerke
In dieser Sektion präsentieren wir ausgewählte Highlights und bedeutende Werke aus unserem Sortiment der vergangenen Jahre. Dazu zählen herausragende Objekte der Wiener Werkstätte, seltene Stücke der Glasmanufaktur Loetz sowie Ikonen des österreichischen Designs. Einige dieser Werke befinden sich bereits in namhaften Sammlungen – ein Beleg für ihre künstlerische wie historische Relevanz.
Kaminuhr Josef Hoffmann 1903
Wiener Werkstätte
Die Kaminuhr gehört zu den frühesten Entwürfen Josef Hoffmanns für die Wiener Werkstätte. Sie wurde nur zweimal produziert – 1903, im Gründungsjahr der Wiener Werkstätte. Die Uhr ist nicht nur wegen ihrer Seltenheit bemerkenswert, sondern auch aufgrund ihrer tiefgreifenden historischen Bedeutung. Die beiden Exemplare, eines in Kupfer versilbert und eines in Kupfer patiniert, wurden an zwei bedeutende Wiener Familien aus dem engen Umfeld von Josef Hoffmann und der Wiener Werkstätte verkauft: Die Familie Kohn und die Familie Spitzer.
Unser Exemplar stammt aus dem Besitz der Familie Spitzer, für die Hoffmann bereits 1900 ein Haus in der Villenkolonie auf der Hohen Warte entworfen und ausgestattet hatte. Es wurde aus patiniertem Kupfer gefertigt und zeichnet sich durch fein getriebene und gehämmerte Details aus, wobei die ursprüngliche Patina erhalten geblieben ist. Das Design wird durch acht Alabastersäulen, ein Zifferblatt aus Alpaka mit emaillierten Ziffern, facettiertes und geschliffenes Glas sowie ein Kapitell mit einem Edelstein weiter veredelt.
Bereits im Jahr 1906 erlangte die Uhr internationale Anerkennung, als sie im „The Art-Revival in Austria“ vorgestellt wurde.
Vase Franz Hofstötter für die Weltausstellung Paris 1900
Johann Loetz Witwe
Zweifellos zählt diese 47 cm hohe Vase zu den bedeutendsten Objekten, die die Glasmanufaktur Johann Loetz Witwe produziert hat. Form und Dekor stammen von Franz Hofstötter, der sie im Auftrag der Glasmanufaktur Johann Loetz Witwe für die Pariser Weltausstellung im Jahr 1900 entwarf.
Die Umsetzung des äußerst komplexen Dekorentwurfs in dieser beeindruckenden Größe stellte selbst für die erfahrenen Meisterglasbläser von Loetz eine außergewöhnliche Herausforderung dar. Der sogenannte Phänomen Genre 387 mit der Bezeichnung „Rosa mit Silber“ wurde eigens für diese Form entwickelt – wie die identische Nummerierung von Musterschnitt und Dekor belegt.
Charakteristisch für Hofstötters Werk ist die symbolistische und stark naturalistische Oberflächengestaltung der Vase. Der dunkelbraune Fuß kann als Sinnbild für die Erde gelesen werden, während der Korpus – umfangen von bläulichen und silbergelben Glasfäden – die Atmosphäre bzw. Luft symbolisiert. Der orangerote Abschluss steht sinnbildlich für das Element Feuer. Damit verbindet das Objekt nicht nur formale Raffinesse mit technischer Brillanz, sondern auch inhaltliche Tiefe: eine künstlerische Interpretation der vier Elemente – eingefangen in irisierendem Glas.
Die Vase gehörte zu den kostbarsten Exponaten, die Loetz auf der Pariser Weltausstellung präsentierte. Mit ihren innovativen Dekoren und der hohen handwerklichen Qualität gelang der Manufaktur der internationale Durchbruch. Als höchste Anerkennung erhielt sie dafür den Grand Prix, die bedeutendste Auszeichnung der Ausstellung.
Emil Nolde Stiefmütterchen 1908
Gemälde
Emil Nolde widmete sich zeitlebens immer wieder der Darstellung von Blumen. Anstatt arrangierte Blumenstillleben in Vasen zu malen, fand er die Motive für seine Gemälde jedoch in seinen eigenen Gärten. Seit 1903 lebte er mit seiner Frau Ada in einem Fischerhaus auf der dänischen Insel Alsen, wo das Paar einen eigenen Blumengarten anlegte. Rückblickend erinnerte sich Nolde:
“Die Farben der Blumen zogen mich unwiderstehlich an, und fast plötzlich war ich beim Malen. Es entstanden meine ersten kleinen Gartenbilder. Die blühenden Farben der Blumen und die Reinheit dieser Farben, ich liebte sie. Ich liebte die Blumen in ihrem Schicksal: emporschießend, blühend, leuchtend, glühend, beglückend, sich neigend, verwelkend […].” (zit. nach: Emil Nolde, Jahre der Kämpfe, Köln 1985, S. 100).
Während seiner Zeit in Alsen entstand auch das Gemälde Stiefmütterchen. Nolde wählte einen engen Bildausschnitt, in dem er die emotionale Wirkung der Farben erforschte. Mit dynamisch-spontanen Pinselstrichen setzte er pastose, leuchtende Blau-, Violett- und Gelbtöne, deren intensive Ausdruckskraft an seine Mitgliedschaft in der Künstlergruppe Die Brücke erinnert.
Paar Kerzenleuchter "Leon" Franz Hagenauer um 1925
Werkstätte Hagenauer Wien
Im letzten Halbjahr seines Studiums an der Kunstgewerbeschule war Franz Hagenauer in die Vorbereitungen für die Weltausstellung in Paris, die Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industriel Modernes 1925, eingebunden. Unter der Leitung seines Lehrers Anton Hanak gestalteten fünf seiner Kommilitonen, darunter Hagenauer, Werke für einen Raum, der von den Veranstaltern als „salle de culte“ bezeichnet wurde. Dieser „Andachtsraum“, mit getriebenem Metallblech ausgekleidet, zeigte eine Vielzahl an Wandreliefs und Metallplastiken, darunter auch eine Reiterfigur von Hagenauer. Für seine Mitarbeit erhielt der erst 19 Jahre alte Franz eine Silbermedaille. Erhaltene historische Fotografien des Kultraums zeigen eine Raumgestaltung, die an ein romanisches Portal erinnert und lassen Anklänge an christliche Ikonographie erkennen.
Ende desselben Jahres präsentierte Hagenauer auf der Ausstellung für christliche Kunst der Wiener Secession weitere Werke, darunter einen getriebenen Reliquienschrein, Osterleuchter und eine Heilig-Geist-Taube, die stilistisch an seine Arbeiten für den Kultraum anknüpfen.
Das Leuchterpaar „Leon“ sind wohl im Zusammenhang mit diesen beiden Ausstellungen zu sehen. Die skulptural aufgefassten Leuchter, aus getriebenem Messing gefertigt, zeigen stark vereinfachte Figuren, die bereits in den Reliefs des Kultraums zu erkennen sind. Die ursprüngliche Bedeutung dieser Figuren tritt jedoch zugunsten einer ornamentalen Komposition in den Hintergrund. Hagenauer verwendet hier eine Technik, die später typisch für die Werkstätte Hagenauer wird: Figuren werden rhythmisch und ornamental zu Szenen komponiert, wobei er bewusst Asymmetrie nutzt, um eine lebendige und weniger starr wirkende Wirkung zu erzielen.
Die Leuchter wurden gemeinsam mit der Schale 1928 für den Verkaufskatalog der Werkstätte Hagenauer fotografiert und sind zudem als Skizzen im Musterbuch der Werkstätte Hagenauer dokumentiert. Die beiden Leuchter entsprechen in Details dem Paar auf der historischen Fotografie, was die Annahme weiterhin stützt, dass sie nur ein einziges Mal gefertigt wurden.
Vase Franz Hofstötter für die Weltausstellung Paris 1900
Johann Loetz Witwe, Klostermühle
Unsere Vase gehört zu den dreizehn gesicherten Entwürfen die Franz Hofstötter im Auftrag der Glasmanufaktur Johann Loetz Witwe für die Pariser Weltausstellung im Jahr 1900 entwarf. Auch ihr außergewöhnlicher Dekor mit der Bezeichnung Phänomen Genre 377 wurde dort erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Die rissige, unebene Oberfläche war ästhetisch und haptisch weit von bisherigen Dekorvarianten entfernt und wurde in den Folgejahren zu einem überaus beliebten Dekor. Eine historische Fotografie zeigt das Modell auf der Pariser Weltausstellung 1900.
Die Gläser der Serie, die die Glasmanufaktur Loetz für die Weltausstellung produzierte, gehören zu den interessantesten Objekten unter Loetz-Sammlern. Ihre Dekore zählen zu den schönsten und technisch kompliziertesten, die Loetz hergestellt hat.
Monumentale Marmorskulptur "Liebe und Neid" Gustav Gurschner 1900
Gustav Gurschner
Bei Gustav Gurschners “Liebe und Neid” handelt es sich um ein museales Beispiel der frühen Wiener Moderne. Gurschner war Stiftungsmitglied der Wiener Secession und frühes Mitglied des Wiener Hagenbundes. Er hat die Skulptur im Jahr 1900, kurz nach seiner Rückkehr aus Paris, aus Carrara Marmor in seinem Atelier in der Lindengasse geschaffen. Von seiner Reise begeistert und künstlerisch beflügelt wollte er eine monumentale Skulptur im Wiener Stil schaffen. Ihm ist dabei etwas Herausragendes und kunstgeschichtlich Bedeutendes gelungen.
Die Ausführung und die Detailverliebtheit der Skulptur können als meisterlich bezeichnet werden. Die Proportionen hatte er zuvor in der, sich ebenfalls in meinem Besitz befindlichen Gips-Studie herangedacht, welche als Arbeitsmodell für die Marmorstatue gedient hat. Er hat “Liebe und Neid” in der Eröffnungsausstellung des Wiener Hagenbundes im Hauptraum gezeigt. Gurschner war unglaublich stolz auf “Liebe und Neid”, sowohl das Modell als auch ein großformatiges gerahmtes Foto haben sich bis zur Auflösung seines Ateliers in der Lindengasse befunden.
Pianospieler Franz Hagenauer um 1978
Werkstätte Hagenauer Wien
Der Klavierspieler aus vernickeltem Messing, entstanden um 1970, ist ein charakteristisches Werk von Franz Hagenauer und zählt zu den eindrucksvollsten Beispielen seiner späten Schaffensphase.
In überzeugender Weise gelingt es dem Künstler, eine lebendige Szene auf das Wesentliche zu reduzieren und in eine flache, beinahe zweidimensionale Formensprache zu überführen – ein Stilmerkmal, das für die späte Phase der Werkstätte Hagenauer besonders prägend ist.
Die lebensgroße Skulptur beeindruckt nicht nur durch ihre stilistische Klarheit, sondern auch durch ihre imposante Präsenz: Mit einer Höhe von über 160 Zentimetern wirkt der Pianist wie eine Bühnenfigur, die mit Haltung, Eleganz und Ausdruckskraft gleichermaßen besticht.
Gekleidet in stilisierter Abendgarderobe – akzentuiert durch plastisch ausgearbeitete Metallapplikationen und feine Ziselierungen – erscheint die Figur detailreich und raffiniert. Besonders Elemente wie die sorgfältig gebundene Fliege, der markant hervortretende Smokingkragen und die angedeuteten Manschettenknöpfe verleihen der Skulptur eine lebendige Qualität. Mit gestalterischem Feingefühl bannt Franz Hagenauer die Szene in eine klar konturierte Silhouette.
Vasenpaar Schule Koloman Moser Robert Holubetz
Johann Loetz Witwe, Klostermühle
Die Weltausstellung im Jahr 1900 in Paris war ein Wendepunkt in der Firmengeschichte von Loetz. Auf dieser Veranstaltung wurde die Firma Lötz mit dem „Grand Prix“, der weltweit höchsten Auszeichnung für Kunsthandwerk, geehrt. Der Wiener Maler Franz Hofstötter hatte an dem Erfolg der Firma Johann Lötz-Witwe Klostermühle einen großen Anteil. Seinen genialen Entwürfen von Formen und Dekorationen ist es zu verdanken, dass die Gläser von Loetz auf der Weltausstellung begeistert aufgenommen wurden. Der Entwurf dieser Vase konnte gesichert der Feder von Franz Hofstötter zugeordnet werden. Exemplare dieser Vase wurden ebenfalls nachweislich auf der Weltausstellung in Paris im Jahr 1900 ausgestellt sowie auf der Winterausstellung des ÖMKI 1900/1901. Diese Vase repräsentiert einen wichtigen Abschnitt in der kunsthistorischen Geschichte Österreichs und ist ein Schmuckstück für jede Glassammlung.
- Franz Hofstötter und Robert Holubetz (Schule Koloman Moser)
- Dekor Phänomen Genre 358
- Am Boden signiert Loetz Austria
- Höhe 28,5cm, Durchmesser 9cm
Fünfteiliges Teeservice Josef Hoffmann um 1918 Silber und Elfenbein
Wiener Werkstätte
Dieses seltene Teeservice, entworfen um 1918 von Josef Hoffmann, zählt zu den eindrucksvollsten Beispielen des Kunsthandwerks der Wiener Werkstätte. In einer Zeit, in der Edelmetalle und Luxusmaterialien wie Elfenbein bereits schwer verfügbar waren, entstanden laut Auskunft des MAK lediglich zwei Ausführungen dieses Entwurfs – eine im Jahr 1918, eine weitere 1920. Das Elfenbein ist unbeschädigt, das Silber meisterhaft bearbeitet – und bemerkenswerterweise ist das Ensemble vollständig erhalten.
Ganz im Sinne der Designphilosophie der Wiener Werkstätte – der „Durchdringung des gesamten Lebensraumes mit Kunst und Schönheit“ – schufen ihre Künstler und Handwerker Gebrauchsgegenstände für sämtliche Bereiche des Alltags. Josef Hoffmann war einer der prägendsten Gestalter dieser Bewegung. Seine Möbel, Tischgeräte und insbesondere seine Service gelten heute als Ikonen der angewandten Kunst des frühen 20. Jahrhunderts.
Die Kaffee- und Teeservices Hoffmanns nehmen in privaten wie musealen Sammlungen einen besonderen Stellenwert ein. Sie veranschaulichen nicht nur seinen unverkennbaren, klar strukturierten Stil, sondern auch die herausragende kunsthandwerkliche Qualität, für die die Wiener Werkstätte berühmt ist.
Egon Schiele Das Budweiser Tor Krumau 1908
Gemälde
Dem für Egon Schieles künstlerische Entwicklung so prägenden Jahr 1908 ist das Gemälde „Das Budweiser Tor“ zuzuordnen. Es zeigt eine Ansicht des gleichnamigen Stadttores in Krumau – der Geburtsstadt seiner Mutter und ein Ort, zu dem Schiele zeitlebens eine besondere emotionale Verbindung pflegte.
Mit breiten, pastosen Pinselstrichen und einer auf wenige Töne reduzierten Farbpalette – dominiert von Violett – verleiht der junge Künstler der Szene eine eigentümliche Ausdruckskraft. Dabei ließ er bewusst Teile des braunen Malkartons sichtbar, was der Komposition eine rohe, unmittelbare Qualität verleiht.
Bereits in diesem Frühwerk offenbart sich Schieles außergewöhnliches Gespür für Form, Farbe und Flächenkomposition – Eigenschaften, die später zu Markenzeichen seines unverwechselbaren Stils werden sollten.
Luster mit Loetzkugeln Koloman Moser 1901
Johann Loetz Witwe, Klostermühle
Bevor Koloman Moser in die Wiener Werkstätte eintrat, entwickelte er für verschiedene Wiener Firmen Dekorationsgegenstände aller Art – darunter auch Beleuchtungskörper. Bereits 1899 kreierte er Lampen für den erfolgreichen Wiener Glasverleger E. Bakalowits Söhne. Im Jahr 1901 entwarf Moser mehrere so genannte “Penden”, hängende Lampen, die von Deckenplatten an Seilen abgehängt und mit dekorativen Elementen verziert waren. Die Gestaltungsmöglichkeiten waren dabei äußerst flexibel: Die Größe der Deckenplatte, die Anzahl der abgehängten Leuchtelemente und die Dekorationselemente konnten nahezu beliebig variiert werden.
Für die Ausgestaltung seiner eigenen Wohnung verwendete Moser mehrere vierflammige Luster, wie durch eine Fotografie seiner Wohnräume in der renommierten Kunstzeitschrift „Deutsche Kunst und Dekoration“ aus dem Jahr 1906 dokumentiert ist. Die Deckenplatte sowie die dekorativen Elemente unseres Exemplars bestehen aus versilbertem Messing und sind mit Mosers charakteristischem Hammerschlagdekor versehen. Die Lampenkugeln aus opalweißem Glas, gefertigt von Loetz, sind mit eingeschmolzenen roten Flecken verziert, die beispielhaft für den geometrisch abstrakten Dekorationsstil Mosers sind.
ARMBAND "Blattwerk" Josef Hoffmann Gold um 1910
Wiener Werkstätte
Schmuckobjekte der Wiener Werkstätte gehören heute zu den weltweit teuersten Objekten des Wiener Jugendstils und sind äußerst selten und gefragt. Gerade Armbänder nehmen hierbei eine Sonderstellung ein. Wenige erhaltene Exemplare befinden sich heute in Museen, häufiger in Privatbesitz. Dazu kommt eine vergleichsweise niedrige Auflage dieses Schmucktypus wie man im Archiv der Wiener Werkstätte im Museum für angewandte Kunst eindrucksvoll vermittelt bekommt: nur 30 Armbänder sind hier per Foto veröffentlicht, für nur 15 zeichnet sich Josef Hoffmann als Entwerfer verantwortlich.
- Armband
- Silber, vergoldet
- Getrieben und verlötet
- Um 1910
- Durchmesser 6cm 2.4″
Table lamp with Loetz-shade ca. 1900
Gustav Gurschner
Diese außergewöhnliche Tischlampe zählt zu den bedeutendsten Leuchtobjekten, die Gustav Gurschner um 1900 entwarf – ein beeindruckendes Beispiel für die künstlerische Verschmelzung von Skulptur und Funktionalität im Geist des Wiener Jugendstils.
Kurz nach seinem vielbeachteten Debüt bei der Ersten Ausstellung der Wiener Secession im Jahr 1898 begannen führende Unternehmen wie Johann Loetz Witwe und E. Bakalowits & Söhne, mit Gurschner zu kooperieren. Seine organisch geformten Entwürfe wurden dabei mit hochwertigen Glasschirmen aus den besten österreichischen Glasmanufakturen kombiniert.
Die hier präsentierte Lampe zeigt deutlich den Einfluss des französischen Art Nouveau, mit dem Gurschner 1897 während eines Aufenthalts in Paris in Kontakt kam. Wie ein stilisierter Pflanzenstängel erhebt sich der bronzene Fuß in einer elegant geschwungenen Linie aus der Basis und verzweigt sich in fein ausgearbeiteten Ornamenten, die dem Objekt skulpturale Qualität verleihen.
Gekrönt wird die Komposition von einem zart irisierenden Schirm der Glasmanufaktur Loetz mit dem Dekor Phänomen Genre 8065. Silbergelbe Glasfäden durchziehen das Glas in dichten Mustern; am oberen Rand fließen sie in feinen Tropfen nach unten. Der Schirm verleiht der Leuchte eine fast ätherische Eleganz und sorgt für ein stimmungsvolles, warmes Licht.
Mit ihrer perfekten Balance aus künstlerischem Anspruch, handwerklicher Raffinesse und dekorativer Wirkung ist diese Lampe ein Glanzstück des Wiener Jugendstils – und ein herausragendes Beispiel für Gurschners Beitrag zur angewandten Kunst um 1900.
Tischspiegel Emailliert Franz Hagenauer um 1930
Werkstätte Hagenauer
Dieser Tischspiegel mit Hand und Frauengesicht gehört zu den bedeutendsten Entwürfen aus dieser Zeit. Die absolute Reduktion und der stark reduzierte Ausdruck sowie die fast schon geometrische Handhaltung zeugen von dem revolutionären Genie der Brüder Karl und Franz. Die Ausführung des Spiegels gehört zu den qualitativ hochwertigsten Arbeiten die wir bei Hagenauer je begutachten durften. Dieses Objekt ist mit Sicherheit eines der wichtigsten und seltensten figuralen Stücke von Hagenauer auf der ganzen Welt.
- Tischspiegel
- Entwurf 1930er
- Messing vernickelt, getrieben und spiegelpoliert, emailiert
- Höhe 59 cm, Breite 30 cm
Ein Paar Kopfskulpturen Franz Hagenauer um 1970
Werkstätte Hagenauer Wien
Zu den bedeutendsten Werken von Franz Hagenauer gehören zweifelsohne die unverkennbaren Darstellungen von menschlichen Körpern. Hagenauer festigte seinen Stil über die Jahre immer weiter und die Darstellungen entwickelten sich bis in die 1980er immer weiter fort. Aus dieser Spätzeit stammen diese beiden Skulpturen eines Mannes und einer Frau. Auch eine zweidimensionale Darstellung von menschlichen Körpern wurde bis in die 80er Jahre von Hagenauer nicht ausgeführt. Laut einer Aussage des letzten Werksmeisters der Firma Hagenauer wurden diese beiden Köpfe nur ein einziges Mal ausgeführt.
- Messing, poliert
- Um 1980
- Höhe 60 cm, Breite 41 cm, Tiefe 15 cm
6 seltene Weingläser Entwurf Otto Prutscher 1908 Wiener Werkstätte
Jugendstil
Der Entwurf dieser Weingläser stammt aus der Zeit um 1907, einer der kreativsten Epochen von Prutscher. Als Schüler von Josef Hoffmann und Franz Matsch zeichnete er sich für viele Entwürfe der Wiener Werkstätte und Wiener Wohnhausanlagen verantwortlich. Die Kombination von quadratischen Ornamenten am Stiel und in der Kuppa ist typisch für Prutschers Entwürfe und waren ausgesprochen komplex in der Herstellung. Ein sechsteiliges Set dieser Weingläser ist eine ausgesprochene Seltenheit auf dem Markt.
- Entwurf Otto Prutscher
- Ausführung Meyr’s Neffe, Adolf bei Winterberg Kommissionsverkauf durch die Wiener Werkstätte durch den Verleger E. Bakalowits Söhne
- Um 1908
- Glas, mundgeblasen, geschnitten und geschliffen, gefärbt
- H: 21 cm, DM: 8 cm
Goivanni Segantini "Schwertlilien" UM 1890
Gemälde
Giovanni Segantini gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des realistischen Symbolismus und wird oft in einem Atemzug mit Malern wie Edvard Munch, Vincent Van Gogh oder Arnold Böcklin genannt. Vor allem seine Landschaftsbilder genießen bei Sammlern einen ausgezeichneten Ruf. Heute sind Werke von Giovanni Segantini in großen Museen der Welt wie im Metropolitan Museum of Art, im Kunsthaus Zürich, im Kunstmuseum Basel, in der Neuen Pinakothek in München oder im Belvedere in Wien ausgestellt. Unser Blumenstillleben weist die für Segantini absolut unverkennbare Maltechnik und Farbkomposition auf und wurde von der italienischen Fachpresse als Sensation gefeiert.
- Gemalt von Giovanni Segantini
- Öl auf Leinwand
- Verso vom Sohn des Künstlers als echt bestätigt
Sessel Entwurf Josef Urban für die 1. Ausstellung des Hagenbundes 1901
Möbel
Dieser Sessel war einer von vier identen Stücken für den Raum des Hagenbundes auf der VIII. Internationalen Kunstausstellung im Münchner Glaspalast. Auf einer Zeitgenössischen Abbildung sind diese vier Möbelstücke um eine Säule gruppiert. Diese Rosenornamentik war ein wesentlicher Gestaltungsfaktor des Speisezimmers und der von Goltz selbstgemalte Fries zeigt exakt die gleichen Ornamente wie der Sessel. Bemerkenswert sind an diesem Objekt die elegante, klare Linienführung und die klare Verwandtschaft zu Arbeiten aus dem Umkreis der Kunstgewerbeschule Glasgow um 1900. Solch ein Objekt ist ein musealer Zeitzeuge einer der bedeutendsten Kunstepochen unserer Zeit.
- Entwurf Joseph Urban
- Ausführung 1901 für die Abteilung des Hagenbundes auf der VIII. Internationalen Kunstausstellung im Münchner Glaspalast
- Ornamentik nachträglich angebracht für das Interieur der Villa Alexander Goltz, Wien XIX, Hohe Warte, Grinzingerstraße 87, nach dem Abriss der Villa Goltz Privatsammlung in Wien
- Ahornholz, gebeizt, originaler Stoffbezug, Messing