Kleiner Leopard, Mod. Nr. 9558, Werkstätte Hagenauer Wien, um 1957, Edelholz, geschnitzt und dunkel intarsiert, markiert
auf der Unterseite markiert mit “handmade”, “HAGENAUER/ WIEN”, “wHw” im Kreis und “MADE IN/ AUSTRIA”
Lit.: Olga Kronsteiner in Monika Wenzl-Bachmeier (Hg.), Hagenauer. Wiener Moderne und Neue Sachlichkeit, Ausstellungskatalog Wagner:Werk Postsparkasse, Wien 2011, S. 73; Abb. im “Zettelkatalog der Werkstätte Hagenauer”, 1957, Nachdruck Wien 2011, Nr. 9558; Franz Hagenauer. Eine singuläre Position der Moderne [Hrsg. Hans-Peter Wipplinger], Wolkersdorf 2024, S. 270
Ab 1945 erweiterte die Werkstätte Hagenauer ihr Sortiment um humorvoll und stilisiert gestaltete Tierfiguren aus Holz. Ein entzückendes Beispiel ist das Leopardenjunges, das kunstvoll aus hochwertigem Edelholz geschnitzt wurde, wobei die Leopardenflecken in dunklen Intarsien akzentuiert sind. Die natürliche Maserung des Holzes belebt die Oberfläche und verleiht dem Objekt Wärme sowie Lebendigkeit. Gleichzeitig spiegelt die reduzierte, vereinfachte Formgebung den modernen Charakter des Mid-Century-Designs wider.
Werkstätte Hagenauer Wien – stilistische Entwicklung und Bedeutung
Die Werkstätte Hagenauer zählt heute, mit Recht, zu den bedeutendsten Kunstwerkstätten Österreichs des 20. Jahrhunderts. Die klare, strenge Formsprache, kombiniert mit dynamischen Posen und die Verwendung von Messing, vernickelt, patiniert oder blank, sowie Kupfer, Alpacca und Exotenholz, weist einen hohen Wiedererkennungswert auf.
Doch bis die Brüder Karl und Franz ihren eigenen, unverwechselbaren Stil entwickelten, sollte einige Zeit vergehen. Karl und Franz besuchten beide die Kunstgewerbeschule in Wien und lernten unter Josef Hoffmann, Oskar Strnad, Anton Hanak und Dagobert Peche.
Bis zur Schließung der Werkstätte Hagenauer am 30. Dezember 1987 wurden noch Kunstobjekte von herausragender Qualität erzeugt. Die beiden Brüder Karl und Franz Hagenauer haben mit ihrem künstlerischen Vermächtnis sehr stark zur Bildung des Begriffes „Design“ in Mitteleuropa beigetragen und zählen mit Sicherheit zu den einflussreichsten österreichischen Künstlern des 20 Jahrhunderts.
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