Mädchenfigur afrikanischer Herkunft, Werkstätte Hagenauer Wien, um 1935, verschiedene Edelhölzer geschnitzt, markiert
markiert mit “Handmade”,”HAGENAUER/WIEN”,”wHw” im Kreis und “MADE IN/AUSTRIA”
In den 1920er Jahren war die Bevölkerung Europas fasziniert von fernen Orten und Afrika und dieses Interesse rückte in den Mittelpunkt der Massen. Die Pariser Kolonialausstellung 1931 zählte innerhalb von sechs Monaten unglaubliche 33 Millionen Besucher und zeitigte nachhaltige Auswirkungen auf die Kunst des Expressionismus und das europäische Kunsthandwerk. Die Werkstätte Hagenauer produzierte während dieser Zeit die ersten Figuren im afrikanischen Stil und hatte damit großen Erfolg. Aus der Zeit um 1935 stammt auch diese aus verschiedenen Edelhölzern geschnitzte Mädchenfigur. Das Inkarnat ist in einem dunklen Nußholz gehalten und das Kleid und die Augen des Mädchens hingegen kontrastierend in hellem Ahornholz. Die Figur ist am Boden der Plinthe markiert und in einem sehr guten Zustand.
Werkstätte Hagenauer Wien – stilistische Entwicklung und Bedeutung
Die Werkstätte Hagenauer zählt heute, mit Recht, zu den bedeutendsten Kunstwerkstätten Österreichs des 20. Jahrhunderts. Die klare, strenge Formsprache, kombiniert mit dynamischen Posen und die Verwendung von Messing, vernickelt, patiniert oder blank, sowie Kupfer, Alpacca und Exotenholz, weist einen hohen Wiedererkennungswert auf.
Doch bis die Brüder Karl und Franz ihren eigenen, unverwechselbaren Stil entwickelten, sollte einige Zeit vergehen. Karl und Franz besuchten beide die Kunstgewerbeschule in Wien und lernten unter Josef Hoffmann, Oskar Strnad, Anton Hanak und Dagobert Peche.
Bis zur Schließung der Werkstätte Hagenauer am 30. Dezember 1987 wurden noch Kunstobjekte von herausragender Qualität erzeugt. Die beiden Brüder Karl und Franz Hagenauer haben mit ihrem künstlerischen Vermächtnis sehr stark zur Bildung des Begriffes „Design“ in Mitteleuropa beigetragen und zählen mit Sicherheit zu den einflussreichsten österreichischen Künstlern des 20 Jahrhunderts.
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