Franz Grabmayr Kornmandl 1989

Franz Grabmayr, 1927 in Pfaffenberg, Kärnten, geboren, wandte sich erst spät der Malerei zu und begann 1954 sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Robin Christian Andersen und Herbert Boeckl. Ab Mitte der 1960er entstanden seine so bekannten Sandgrubenbilder, später die „Tanzblätter“. Das Waldviertel, wo er die Sommermonate arbeitend verbrachte, diente ihm dabei als Kulisse für seine Arbeiten. Dort fand er auch die Motive für seine von der Natur inspirierten Bilder. Sein künstlerisches Repertoire umfasste unter anderem Sandgruben, Kornmandln, Wurzelstöcke, Felsformationen am Kamp und nicht zuletzt Feuer.
Charakteristisch für sein Werk sind die stark pastose und sehr dynamische Malweise des Künstlers. Farbtuben oder fertig abgemischte Farbe suchte man in seinem Atelier vergeblich, da er die Pigmente in 25-Kilo-Säcken kaufte und die Farben selbst in Baueimern mischte. Mit der Beigabe von Leinöl erreichte er dabei eine dickliche, beinahe honigartige Konsistenz. Als Werkzeug dienten ihm hauptsächlich eine Spachtel und nur selten große Pinsel.
Grabmayrs Arbeiten können sowohl figurativ sein als auch abstrakt. Bei diesem Kleinformat ist das zentrale Motiv eines Kornmandls deutlich erkennbar, darüber der heitere Sommerhimmel. Die Natur ringsum lässt Grabmayr in beinahe poetischer Unschärfe ineinander verschmelzen. Das Bild in freundlichen und zugleich kraftvollen Sommerfarben ist gestische Farbmalerei pur!