Vase mit floralem Dekor, Johann Loetz-Witwe, Dekor I/116 mit Ätztinte, 1900
Lit.: A. Adlerova, E. Ploil, H. Ricke, T. Vlcek (Hg.), Loetz – Böhmisches Glas 1880-1940, Bd.2, Katalog der Musterschnitte, Prestel Verlag, München 1989, Musterschnitt 728, S. 112
vgl. Dekor in Passauer Glasmuseum (Hg.), Das Böhmische Glas 1700-1950. Band IV. Jugendstil in Böhmen, Tittling 1995, S. 47
Nicht vorrätig
Die Vase in Kürbisform ist wohl ein hütteneigener Entwurf der Glasmanufaktur Johann Loetz-Witwe. Der Musterschnitt von 1900 ist gut dokumentiert und reiht sich mit seiner organischen Form in die Gruppe jener Gefäße ein, die Franz Hofstötter für die Weltausstellung Paris 1900 entworfen hatte.
Allein die Ausformung der doppelbauchigen Vase mit ihren vier Lippen und ausgezogenen Spitzen an der Mündung zeugt von der Meisterschaft der ausführenden Glasbläser.
Ebenfalls aus dem Jahr 1900 stammt der stark ornamentale Dekor. Dessen stilisierte Blumen, Blattwerk und Ranken wurden mit Ätztinte auf die reduzierte Silberschicht aufgemalt und erinnern an die kunstvollen, floralen Jugendstil-Drucke von William Morris. Die dunkelblauen Ornamente heben sich dezent vom blauschimmernden Fond der bauchigen Vase ab. Der reizvolle Kontrast zwischen irisierendem Hintergrund und matten Ornamenten verleiht diesem Dekor eine fast textile Note.
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